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Vlychon-Bay (LEFKADA) – Preveza (IPEIROS)

03.08.2006

Sarakiniko-Bucht (ITHAKA) – KALAMOS – KASTROS – Vlychon-Bay (LEFKADA)

02.08.2006

Lauschend höre ich in die Morgendämmerung – kein Wind, keine Welle – die Aleppo liegt friedlich im glasklaren, spiegelglatten Wasser. Es ist 06:19 Uhr, ein böser Traum hat mein Schlummern unterbrochen. Mein in Methoni verletzter Fuß, der inzwischen einen schönen dunkelblauen tieferlaufenden Bluterguss zum Vorschein brachte, hört auf weh zu tun. Dafür spüre ich aber die gestrigen kleinen roten Wunden, die ich mir am Wellenritt zuzog. Ich versuche wieder zu schlafen, aber die Gedanken drehten sich um das geträumte. Komisch, schon lange konnte ich mich nicht mehr an Träume erinnern. Kurt kam zum Morgengruß in meine Koje, ich habe nun doch noch geschlafen, da die Zeiger der Uhr inzwischen auf 08:11 Uhr zeigen. Ein Sprung in das erfrischende türkisfarbene Nass weckte unsere Sinne. Wir liegen wieder mal in einer ursprünglichen, malerischen und friedlichen Bucht, umgeben von aufgeregten Zirpen, die ein schönes Morgenkonzert von sich gaben. Leider müssen wir weiter und unser Weg wird uns heute nach Kalamos führen, soferne der Wind passt, der zur Zeit noch im Tiefschlaf zu sein scheint. Um 11 Uhr hebe ich den Anker, Kurt meint wir haben ja Zeit zum tümpeln bis der Wind kommt. Außerhalb der Bucht bewegt sich gar nichts, das Meer ist spiegelglatt auf dem ein Schwarm von Segelbooten treibt und auf den Wind wartet. Es kommt uns vor, als wären wir am Neusiedlersee. Die Saison hat nun voll eingesetzt, allerdings sind jetzt überwiegend die Italiener mit ihren schnellen, lärmenden Motorbooten unterwegs, die beim knappen Überholen nicht nur riesige Bugwellen verursachen, sondern die Segelboote in eine Schaukel verwandeln. Ja hallo, um 13:40 Uhr kündigt sich der Wind an und sofort werden die Segeln gesetzt. Der markante 333 m hohe Atokos (Felseninsel), denn wir schon eine Ewigkeit in der Ferne sahen, rückt nun schnell näher. Es geht voran mit 6,8 Knoten Fahrtgeschwindigkeit.

Vromis – Sarakiniko

01.08.2006

Vromis – Wreckbay – Skinari – Ag. Nikolaos (ZAKYNTHOS) – Sarakiniko

Katakolo (PEL) – Vromis (Zakynthos)

31.07.2006

Schon früh morgens war Tagwache. Der übliche Rundblick aus dem Fenster. Uiiiii, was verstellt uns den hier die Aussicht? Ich kann es nicht glauben, da liegt ein brandneues Riesending von Kreuzfahrtschiff und nimmt das ganze Hafenbecken ein. Der Blick schweift weiter, da stehen am Kai mindestens 30 große Reisebusse, eine Kolonne von Taxis und weitere kleinere Busse. Fahren die heute vielleicht auch alle nach Olymp? Wie viele Leute sind da an Bord – 5000 ? Ojemine, ich glaube wir segeln lieber nach Zakynthos und lassen die Steine von Olymp unbeachtet. Während dem Frühstück wird beratschlagt, was wir tun werden. Die Entscheidung ist uns beiden nicht schwer gefallen. Wir segeln weiter. Kurt holt im Internet noch die neuesten Wetterdaten und versucht heraus zu finden, wo wir Wasser bunkern können. Bingo! Am anderen Ende der Marina gibt es eine Stelle wo es Wasser gibt und ein Fischer erlaubte uns, davon Gebrauch zu machen. Das Verholen der Aleppo machte keine Probleme, obwohl es gar nicht so einfach war, wir mussten in der letzten Ecke zwischen kleineren Fischerbooten anlegen. Wasser gut, alles gut.

Voidokoilia – Katakolo (PEL)

30.07.2006

Wir haben tatsächlich die ganze Nacht im 1000 Sterne-Hotel verbracht und müssen beide sehr gut geschlafen haben, denn es war geplant ca. um 3:00 Uhr morgens in die warme Koje zu schlüpfen. Es ist 6:00 Uhr morgens, mir wurde kalt, deshalb blinzelte ich in den grandiosen Felsen, der direkt vor meinem Blickfeld war und den Horizont verdeckte. Kurt schläft total eingerollt auf der anderen Seite. Es dürfte ihm auch kalt geworden sein. Vom Strand her konnte ich Stimmen hören. Ich drehte mich zur Seite und sah 3 Männer am Strand sitzen, die sich angeregt unterhielten. Meine Phantasie kurbelte sich hoch. Über was unterhalten sie sich? Planen sie einen Überfall? Kurt rührt sich langsam, er wird auch wach. Verschlafen und mit total zerdrücktem Gesicht hauchte er sein „guten Morgen“ zu mir herüber. Als er so langsam zu sich kam und auch die Stimmen vom Strand hörte, wurde er neugierig und blickte in deren Richtung. Er hatte die Situation natürlich sofort erkannt und murmelte was von: „Na, die geben sich noch einen“. Gemeint war Alkohol. Mittlerweile war es 6:30 Uhr, unsere Lebensgeister wurden munter und setzten unsere Glieder in Bewegung. Das Bettzeug wird verstaut, das Geschirr von gestern Abend wird gewaschen, der Kaffee verströmt bereits seine Duftnote, als wir draußen Motorradgeräusche hörten. Ein Blick durchs Fenster sagte mir, dass Kurt recht hatte. Ein Mann fuhr mit seinem Gefährt am Sandweg davon, während der andere versuchte sich zu entkleiden. Ich nahm mir die Zeit, zu beobachten, was nun geschieht. Alles spielte sich nur im Zeitlupentempo ab. Zuerst wollte er ins Wasser, schaffte es aber nur bis zu den Waden, ging wieder zurück, kniete sich im Sand hin und ließ den Kopf hängen. Es folgte abwechselnd eine Sitzstellung, dann wieder knien, auf allen Vieren krabbeln u.s.w. bis er völlig übermüdet mit aufgestellten, auseinanderklaffenden Beinen auf dem Rücken lag. Von da an bewegte er sich nicht mehr. Ich musste dies nun näher betrachten und holte mir das Fernglas. Es waren ausgewachsene, stramme Männerbeine – mehr konnte ich nicht von ihm sehen – aber was war das denn? In dem etwas abseits gelegenen, vermuteten Kleiderhaufen lag ja noch ein Elendsbündel, der dritte vom Bunde.

Da es heute nur Kaffee zum Frühstück gab, wurde der Anker um 8:00 aus der glasklaren Bucht gehoben. Ca. 45 sm müssen wir heute schaffen, fahren z. Zt. aber nur mit Motor und dem Großsegel – das als Unterstützung dient – im derzeit windarmen Ionischem Meer, gerade vorbei an der Insel PROTI, die nur von einem höher gelegenen Kloster mit schöner Kirche und einem vom Felsufer zum Anwesen beleuchteten Trampelpfad, geziert ist. Nun beginnt eine etwas langweilige Fahrt, da man vom 10 sm entfernten messenischen Küstengebiet sowie vom 25 sm entfernten Zakynthos oder Katakolo, im Dunst nicht sehen kann.

12:10 Uhr: Hurra, der Motor wird abgestellt. Bei 6 – 8 kn Wind können wir 3 Knoten segeln. Ein anderes Segelboot (Franzosen oder Holländer), welches wir gerade einholten, segelt in die gleiche Richtung. Da ich mit meinen Tagebucheintragungen beschäftigt und Kurt draußen eingeschlafen war, wären wir bald an unserem Tagesziel KATAKOLO vorbeigefahren. Im Hafen lag ein größeres Kreuzfahrtenschiff, die anschließende Marina ist mit Fischer- und die geräumige Bucht mit Segelbooten voll. Wir wollen zuerst in der Bucht etwas baden gehen, bevor wir uns auf die Suche nach Wasser machen, wir sind nämlich schon am Limit mit unserem Vorrat. Es ist ein heißer und schwüler Nachmittag, der Himmel ist voll mit Wolken behangen und es sieht aus, als ob es jeden Moment ein Gewitter gibt. Der Anker fällt in die Bucht. Wir wurden gezwungen auf ein Bad zu verzichten, denn im 28° warmen, trüben Wasser tummeln sich hunderte von azurblau bis violette Riesenquallen. Schön, jedoch nur zum Anschauen. Nach einem kleinen Imbiss machten wir uns fertig, um in den Hafen bzw. in die Marina zu fahren. Umbauphase an jedem Eck machte ein Anlegen am Kai unmöglich und in der halbfertigen Marina ergatterten wir gerade noch einen Platz. Wir legten an der Stirnseite der Mole von der Marina an. Auf alle Fälle ein sicherer Platz, geschützt von der Hafenmauer. Einer Erkundigungsfahrt mit den Fahrrädern steht nichts mehr im Wege. Die kleine Stadt hat nicht viel zu bieten. Es gibt eine Tavernenkette und Kafenias entlang der Promenade und in der Hauptstraße gibt es viele Kleider- und Souvenierläden. Nichts besonderes. Ich freue mich auf einen Cappucino-Freddo und halte Ausschau nach dem Illy – Emblem. Die Bushaltestelle befindet sich am Ende der Stadt, von wo wir morgen nach Olymp fahren werden. Haben schon lange keine Steine mehr gesehen. Später genehmigten wir uns noch einen gegrillten Kukuruz (Mais) und suchten vor dem zeitlicheren Schlafengehen die richtige Taverne auf, die Barrelwein anbot und beobachteten interessiert, wie das Kreuzfahrtschiff ablegt. Es wurde von einem Tugboat (Schlepper) aus dem Hafenbecken gezogen.

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