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Cienfuegos-Bucht Arimao-Casilda

08.04. – 12.04.2013

Mein Capitano meint, dass wir noch heute ausfahren werden. Na, dann ankern wir eben woanders und es ist sowieso an der Zeit, dass wir einen neuen Standort suchen und weiterziehen. Die Vorbereitungen liefen auf Hochtouren, ausklarieren, Wasser bunkern, Bier einkaufen etc. etc. Ich brauche in der Kombüse um einiges länger mit der Arbeit, da ich keinen guten Geist mehr habe. Schetti geht uns sehr ab, nicht nur in der Kombüse, es fehlt einfach etwas. Aber wir werden uns daran gewöhnen müssen, dass sie nicht mehr anwesend ist. Leider müssen wir bis Mittag auf die Abfertigung warten, da ein Monster von einem Katamaran bei der Tankstelle anlegte und uns außerdem den Weg zum Ausfahren versperrt.  Da sich bis 13:00 Uhr noch nichts an dieser Situation geändert hat und auch der Hafenmeister erst in einer Stunde wieder im Dienst ist, wollen wir uns noch einmal die Shrimps im Marina-Restaurant  am Gaumen zergehen lassen. Vorher kam Claudia noch um ein paar Fischrezepte, dafür bekamen wir noch einige Tipps für unseren Weg nach Santiago. Um 14:30 Uhr waren wir zurück vom Essen, unser Bauch war aber nicht gefüllt mit Shrimps (leider aus) sondern mit einem Hühnerschenkel. Die Papiere waren inzwischen auch fertig, jetzt musste nur noch der Katamaran etwas verlegt werden, was sie dann auch taten. Ohne Probleme und mit Hilfe unseres deutschen Nachbarn konnten wir um 15:30 Uhr ablegen. Wir fuhren langsam durch das Flachwasser der Bahia,  jedenfalls bis wir die erste Tonne erreicht hatten. Einige Fischer waren mit ihren kleinen Booten in der Nähe der Insel Cayo Carenas. Ab dieser kleinen Insel wurden wir von einem vollbesetzten Boot der Guardia Frontera begleitet. Wir wussten gar nicht, dass wir zu den “Very Important Persons” gehörten.  Kurz vor dem Castillo de Jagua bei der letzten Biegung nach draußen drehten sie wieder ab, denn ab diesem Zeitpunkt wurden wir von einem anderen Beobachtungsposten überwacht.  Wir passierten den Leuchtturm von Cienfuegos und segelten in die südöstliche Richtung nach Ensenada Arimao. Im 4m tiefen schönen Wasser ließen wir  den Anker in die Tiefe und genießen die herrliche Ruhe um uns. Nur ein Haus war zu sehen. Nackt sprangen wir in das erfrischende Nass, ein  Traum. Buchteln ist einfach etwas besonderes. Bei Sonnenuntergang beobachteten wir einige kleine Fischerboote, die ihre Netze auswarfen und einen Mann, der eine Rinderherde zur Süßwasserflusstränke führte. Nun ist Sundownerzeit, Kurt machte einen erfrischenden Mojito, der heute besonders lecker schmeckt.

Am nächsten Morgen fuhren wir früh los und es war direkt eine Freude wie sauber der Anker aus dem kristallklarem Wasser kam. Ich musste mir nicht einmal die Hände waschen. Das passiert ehrlich selten. Schade, dass wir weiter mussten, hier könnte man es ein paar Tage aushalten. Ankern ist tausendmal schöner als in einer Marina zu liegen, wo vieles einfacher und bequemer ist, aber frei zu sein ist eine andere Welt. Der gute Wind ließ uns gleich die Segeln setzen, aber es ging nur etwa 3 Stunden gut voran – hart am Wind – aber immerhin. Dann blies er uns wieder voll auf die Schnauze, was nicht mehr lustig war. Es blieb uns nichts anderes übrig als  aufzukreuzen und zwar 4 x. Eigentlich wollten wir heute bis Cayo Blanco segeln und da wir da kein gutes Licht mehr für die Riffeinfahrt haben, hat sich mein Kapitän kurzerhand entschlossen in der näher liegenden Bucht Casilda zu ankern. Es wurde noch einmal kurz aufgekreuzt und schon bald fuhren wir in die Fahrwasser-Rinne, die mit Bojen gut gekennzeichnet ist, ein.  Der Ankerplatz war nach allen Seiten sehr offen und da es morgen wieder heftiger weht und sich hinter uns der durch Mangroven geschützte Ankerplatz der Trinidad – Marina nicht gleichgültig war, nahmen wir Anker auf und fuhren weiter durch die FWR bis nach Casilda. Der weitere Weg war nicht mehr so gut gekennzeichnet. Kurz vor der Einfahrtsboje in den Mangrovenschlund gab es zwar Flachwasseralarm, aber Kurt meinte, dass es hier nur weichen Grund gibt. Später sagte er mir, dass er nur mehr 1,60 m angezeigt bekam, also haben wir doch eine Spur in den Schlamm gezogen. Hätte ich das früher gewusst, ich hätte mich sicher angemacht. Zwischendurch meldete ich mich via Funk bei der Marina, die überraschenderweise sofort Antwort gab. Wir wurden angewiesen in die Marina zu kommen, da ergatterten wir den letzten freien Platz, wo uns 2 Männer von der Marina beim Anlegen halfen. Ankern kam heute sicher nicht mehr in Frage.

Wir verbrachten hier 2  Tage, der Hafenmeister hieß uns am nächsten Tag willkommen und mit dem Papierkram gab es auch keine Probleme. In der Marina gab es außer einem kleinen Shop nichts.  Der Hurrikan dürft hier einiges zerstört haben, den das ganze Gelände ist eine Baustelle. Natürlich haben wir uns die kleine Stadt Trinidad nochmals gegeben und fuhren mit dem Taxi vom nahe gelegenen Hotel – wo wir weder was trinken noch Geld tauschen konnten – um 7,- CUC dort hin (lt. Info des Hafenmeisters kostet eine Fahrt 8,- CUC). Der Taxifahrer  bot uns an in ein paar Stunden wieder abzuholen, was wir sehr gerne annahmen. Als wir vor dem Platz der Musica ankamen, spielte eine tolle Band mein Lieblingslied “Yolanda”. Das ist vielleicht eine Begrüßung! Wir sind gleich dageblieben und haben Mojito geschlürft. Dann war Schichtwechsel der Musiker was uns Gelegenheit gab, ein Lokal zu suchen, wo wir was zwischen die Zähne bekommen, weil uns der Hunger plagte. Etwas später saßen wir auf einer schönen Terrasse, wo auch eine wunderbare Band spielte, allerdings ohne Mikrofon und ganz fein. Ich kam in den Genuss noch einmal Yolanda zu hören und das war der Hammer. Jetzt bin ich um eine Kassette reicher, ha ha.

Cayo Largos – Cienfuegos

18.03. 2013 – 19.03.2013

Es hat keiner von uns großen Appetit, das Frühstück bestand nur aus Tee und Kaffee. Kurt ist mit seinen Papieren unterwegs zur Capitaneria, um die Zarpe für die Weiterfahrt zu holen. Nach kurzer Zeit kam er gemeinsam mit einem Mann von der Guardia  zurück, der durch unser Boot ging und kontrollierte. Was genau wissen wir nicht, wir vermuten aber, dass er nur nach einem flüchtigen Kubaner Ausschau hielt. Dann fingen wir mit den üblichen Arbeiten zum Ablegen an. Vorher halfen wir noch Jaque und Anett mit ihrer Panache beim Anlegen. Sie klarieren heute für die Weiterfahrt nach Isla Mujeres aus. Schade, dass sich unsere Wege trennen, wir werden sie sehr vermissen. Um 09:30 Uhr waren unsere Leinen los und fuhren in den Fahrwasserkanal ein. Kurt hat sich entschlossen durch den östlichen Kanal zu fahren, was überhaupt kein Problem war. Die Ansteuerungstonne von Mal Tiempo ließen wir links liegen. Kurz vor uns segelt die Bellatrix  dahin. Auf offener See hatten wir kurze Wellen die manchmal unser Deck spülten. Es war keine angenehme Fahrt. Der Motor musste mitlaufen und gekreuzt wurde auch. Kurt hatte bald die Nase voll und steuert nach etwa 12 Meilen durch das Riff in das Innenflachwasser von Banco de los Jardines y Jardinillos. Im 4 – 6 m tiefen Wasser wurden die Wellen etwas sanfter. Es geht dahinSchetty relaxt2 1/2 Stunden später ließen wir den Anker vor der kargen Insel Trinchera fallen, welche zu der Inselkette von Cayos de Dios gehört, die auf der gesamten Länge eine Barriere zwischen der Karibischen See und dem Flachmeer bildet. Das Wasser ist so glasklar, man kann den Anker vom Bug aus gut sehen, obwohl er sich in 5,8 m Tiefe eingegraben hat. Dann wurde gebadet und das Essen zubereitet, hungrig waren wir genug, was auch kein Wunder ist. Schon um 21 Uhr waren wir in den Kojen verschwunden. Wir hatten Nachholbedarf!

19.03.:  Um 03:00 Uhr morgens holte mich der Ankeralarm aus dem Tiefschlaf. Wir bewegten uns etwas außerhalb des Schwoi Grades, es gab eine leichte Windänderung, also kein Problem. Cirka 1 Stunde später hören wir Vogelgezwitscher, dann einen dumpfen Knall und plötzlich gab es kein Gezwitscher mehr. Kurt, der dies auch hörte, meinte, dass ein Vogel an den Großbaum knallte, konnten aber in der Finsternis nichts erkennen. Frühmorgens sahen wir den toten Vogel an Bord liegen. So ein armes Ding. Wir gaben ihm eine Meeresbestattung. Nach dem Frühstück wurde der Anker blitzeblanke sauber aus dem Grund geholt. Wenig Wind, fast keine Wellen und bedeckter Himmel sagt uns, dass wir mit Motor fahren werden . Nach der ersten Kursänderung bei Cayo Guano del Este, wo ein schöner Leuchtturm die Insel ziert,Leuchtturm kam etwas Wind auf, also Segeln raus. Und so ging es 50 Meilen weit bis Cienfuegos dahin. Dunkle Wolken verdeckten immer wieder den Himmel, es regnete gebietsweise, aber wir blieben trocken. Jedenfalls bis 1 Meile vor der Einfahrt, da bekamen wir auch was ab. Das dies gerade wieder beim Einfahren sein musste, gefiel uns überhaupt nicht. Wir fahren in die gut betonnte Fahrwasserrinne einEinfahrt Kanal und fanden trotz heftigem Regen unseren Weg. Eine halbe Stunde später lichtete sich der Himmel wieder und stellen fest, dass es hier sehr idyllisch ist. Wir genießen die neue UmgebungInterressantPrivathäuser und sehen schon von weitem die Masten der ankernden Yachten und die Marina.  Kurze Zeit später ließen wir den Anker auf Grund fallen, da wir keinen freien Platz zum einklarieren erkennen konnten. Wir fragten ein heimkehrendes Pärchen in ihrem Dinghy, wo der internationale Anlegesteg ist. Sie informierten uns, dass wir auch vom Ankerplatz aus einklarieren können, da die Marina total belegt ist. Das haben wir auch getan und die Anmeldung klappte wunderbar. Kurt war ganz schnell wieder zurück und sagte: alles ok. Da es am späteren Nachmittag noch ganz hell ist, fuhren wir drei mit dem Dinghy zur Marina. Leider gibt es hier keinen Steg für das Dinghy, deshalb mussten wir am Uferrand aussteigen, weshalb wir auch nasse Füße bekamen. Nach den Büros vom Hafenmeister, der Immigration und des Zolls gab es eine nette Bar, wo sich nicht nur die Segler aufhalten sondern auch andere einheimische Gäste. Wir inspizierten auch den kleinen Supermarket, in dem man sich verproviantieren kann, so ferne  man das gewünschte findet. Man muss´nur im richtigen Moment zugreifen. Wir spazierten vom Marinagelände raus und sehen uns etwas in der näheren Gegend um. Wieder stellen wir fest, das es hier sauber und gepflegt ist. Ein gutes Abendessen in einem Restaurant an der doppelspurigen Hauptstraße rundete diesen Tag ab.

Isla de la Juventud – Cayo Largo (KUBA)

04.03. – 06.03.2013

Wir hoben den Anker aus Abrahams Schoss und fuhren den westlichen und näherkommenden Fahrwasserbojen zu.Bucht San Petro1Bucht SanPetro Ursprünglich wollten wir im Golf de Batobano auf der Innenroute segeln, aber da wir weder in der Marina Siguanea noch in Nueva Gerona im Nordosten der Insel einklarieren können, entschieden wir uns in die offene See zu stechen. In der Höhe von Punta Frances ändern wir den Kurs nach Südost und segeln gemächlich ca. 3 Stunden im Schutz der Südwestküste.  Nach dem Cabo Pepe war es nicht mehr so gemütlich, wir mussten den Motor zur Hilfe nehmen und kurze Zeit später wurden die Segeln eingeholt. Auf nach Cayo LagoWir hatten den Wind und die Wellen gegen uns. Wind um die 16 Kn, Welle ca. 1m mit 3-4 Sek. Intervall, dh. 3kn Geschwindigkeit, da das Boot ständig stampft. Auch während der Nacht änderte sich an dieser Situation nicht viel. Erst nach dem Sonnenaufgang konnten wir die Segeln wieder setzen und kreuzten die letzten 30 Meilen nach Cayo Largo.

05.03.:  Der Leuchtturm von Los Ballenatos war endlich am Horizont zu erkennen. Zwischen Los Ballenatos und Cayo Hijo, konnten wir durch die Riffpassage einfahren. Wir suchten nach den beschriebenen gelben Bojen, die nicht da waren. Letztendlich erblickten wir eine rote und grüne Boje, die uns den Weg weisen. Wir hielten Ausschau nach den nächsten Bojen, die waren erst nach einer gewissen Entfernung zu sehen. Ca. 2 Meilen vor der Marina konnten wir mit dem Fernglas die Masten der Segelyachten sehen.Einfahrt cayo Lago  Von hier aus war es leicht zum betonnten und 4 1/2 m tiefen ausgebaggerten  Kanal zu finden. Die Wasserfarbe ist derart fantastisch, es spiegelt in allen Blautönen. Untiefen sind daher leicht zu erkennen. Im Nahbereich vom Einsteuerungskanal liegen mehrere unmarkierte Flachs, das sind Sand und Erde vom Aushub der Baggerarbeiten, die einfach etwas weiter ins Meer geschüttet wurden.  In der Marina Puertosol legten wir längsseits beim internationalen Betonsteg an.Aleppo klariert ein in Cuba Hier warteten wir an Bord, bis uns die Offiziellen besucht haben, vorher durften wir das Areal der Marina nicht betreten. Leider mussten wir etwas länger warten, den wir sind gerade in der Mittagszeit angekommen und es ist schön hier. Etwa um 3Uhr Nachmittag war eine weibliche Doktorin vom Gesundheitsministerium an Bord. Es ist eine lustige Person, sprach etwas englisch und freute sich, das wir genau soviel spanisch konnten wie sie englisch “Un pocito” eben. Vorher noch fragte ein Mann von der Marina nach den Krankenversicherungspapieren, welche er kurz prüfte und retour sofort gab. Diese waren in Deutsch und Englisch. Anschließend kam der Drogenfander mit seinem süßen Hund an Bord. Nachdem der Hund alles beschnüffelt und nichts gefunden hatte wollte er sofort wieder von Bord. Dann kamen 1 Frau und ein Mann von der Guarda Frontera, und etwas später noch eine weibliche Person von der Immigration dazu, plauderten mit uns im Salon und aßen mit Genuss Süßigkeiten, die sie aus der bereitgestellten Schale entnahmen. Die Formulare und die mitgenommenen Reisepässe dürfen wir morgen im Büro abholen. Etwas später wiederum kam der Mann vom Zoll an Bord und bat uns am nächsten Tag zu ihm ins Büro zu kommen, welches neben dem Büro des Hafenmeisters war. Jetzt duften wir die gelbe Flagge wegnehmen und an Land gehen. Und wo wollen wir hin? Natürlich in die idyllische Bar nebenan. Da wir aber noch kein kubanische Währung hatten, ging Kurt vorerst schnell in die hintere Gasse zur Bank, welche aber ab 16 Uhr geschlossen hatte. Bei uns war es erst nach 15 Uhr, erst da wussten wir, dass wir unsere Uhren um eine Stunde vor stellen müssen. Der nette Mann von der Marina, der gerade in der Nähe war und dem wir unser Leid klagten, zückte sein Geldbörsel und lieh uns 40.- Cuc. Es ist unglaublich, wie nett und unkompliziert die Kubaner hier sind. Wir begaben uns auf Erkundungstour, spazierten und inspizierten das Areal der Marina und der näheren Umgebung und fanden es toll hier.Erster RundgangMarina Cayo Lago (2)Marina Cayo Lago Es gibt eine kleine Boutique, Souvenirstände und einen kleinen Supermarket in dessen Regalen hauptsächlich Rum und andere Spirituosen lagern. Gemüse, Früchte und Brot kann man bestellen und wenn was kommt auch abholen. Wann, das ist die große Frage! Dann setzten wir unseren Weg fort und genossen einen Mojito in der Freiluftbar nächst unseres Liegeplatzes. in der BarMojitoPlötzlich standen 2 freundliche Männer vor uns und baten den Capitano mit auf unser Boot zu kommen, sie möchten es inspizieren. Es waren dies die Beamten vom Landschaftsministerium. Der etwas ältere Herr meinte, wir brauchen nicht mitzugehen, dem Capitano wird sicher kein Haar gekrümmt. Renate und ich zittern trotzdem um das gute Xelchte sowie einigen Leckerlis, die sich in unserem Kühlschrank befinden. Wir ließen unsere Aleppo nicht aus den Augen und es dauerte unnatürlich lange. Endlich sahen wir die Männer kommen und der ältere rief uns belustigend zu “he is still on life”. Wir riefen lachend “Grazias” zurück. Dann kam Kurt und erzählte uns eine tolle Geschichte. Fazit: es wurde uns nichts weg genommen! Ist das nicht wunderbar? Nun noch einen Mijito.Mojito schmeckt

06.03.:  Morgens ging Kurt in die diversen Büros und holte unsere Papiere ab. Auch die Bank hatte geöffnet und Kurt kam endlich in den Besitz von CuC’s (Kubanische Pesos Convertibles). Ein Cuc entspricht in etwa den Wert von 1 US$. Renate und ich brachten inzwischen die Aleppo auf Hochglanz. Dafür bekamen wir auch ein Lob vom Kapitän. Dann gingen wir in den Supermarket einkaufen. Was man an Lebensmitteln kaufen konnte, war nicht billig. Bier in Dosen und Rum ist wohl das günstigste. Übrigens das Bier kostet in der Bar ebenso 1.-Cuc – d.h. gleich viel wie im Supermarket. Da wir noch eine Nacht bleiben wollen, verlegten wir uns zum offiziellen Anlegesteg der Marina. Dabei lernten wir den überaus netten lustigen Holänder “Jaque” kennen, der uns beim Anlegen behilflich war. Am Steg legten sogar Deutsche und Österreicher an, die in Cienfuegos ihre Boote charterten. Der Tourismus hier ist sehr international. Cayo Largo wird hauptsächlich von spanischen, europäischen und Urlaubern aus Kanada besucht, die von ihren Hotels mit Busen hierher gebracht und mit Katamaranen zu den diversen Schnorchel und Tauchplätzen der Riffe transportiert werden. Dafür stehen 3-4 große Katamarane zur Verfügung, die brechend voll sind. Am Nachmittag machten wir uns wieder auf  Erkundungstour und wollen ins Cayo Largo Hotel fahren, die BeachHotelanlage Cayo Lagowo wir uns beim abendlichen Büffet für 20,- Cuc p/P unser Bäuchlein vollschlagen können. Wir suchten nach einem Taxi.  Am Platz standen 3 Busse, deren Fahrer unter einem Baum herum saßen und sich angeregt unterhielten. Plötzlich rief uns einer zu, ob wir ein Taxi brauchen und als wir bejahten, stieß er einen am Oberarm an, dieser stand auf, ging zum Bus und deutete, dass wir einsteigen sollen. Wir drei hatten einen Bus für uns alleine. Bezahlten 2 Cuc  pro Person und ab ging die Post. Die Straßen haben teilweise große Schlaglöcher, die Umgebung ist spärlich bewachsen, aber man konnte sehen, dass einige Sträucher und Palmen gesetzt wurden, um die Zufahrten zu den Hotels attraktiver zu machen. Wir passieren den schön angelegten Flughafen, sonst gab es außer den Hotelanlagen nichts zu sehen. Das Hotel Cayo Largo ist in einer wunderschönen Anlage eingebettet, hat mehr als 2000 Zimmer in sehr gepflegten Häusern, ein riesiges Pool, 2 Restaurants und mehrere Bars, die sich zwischen dem Hotel und der Beach befinden. Der Strand ist kilometerlang und besteht aus feinstem Korallensand. Wir kamen aus dem Staunen nicht heraus. Vom Büfett ganz zu schweigen. Es gab alles was das Herz begehrt. Hätten wir alles gekostet, wären wir geplatzt. Renate und ich schauten uns noch die Show an, während Kurt das Bier, die Mojitos und das viele Essen verdaute und am Stuhl einschlief. Der Abend war ein Traum.

Bahia de San Pedro in La Juventud (KUBA)

01.03. – 03.03.2013

Hier wettern wir ab, bis die nordwestliche Kaltfront vorüber ist und das wird voraussichtlich Sonntag werden. Heute Nacht haben wir tief und fest geschlafen. Wir sind in Abrahams Schoss. Vormittags war es noch schön, wir sind geschwommen, wir kochten uns was Feines und genießen die herrliche Ruhe und Gottes Natur. Am Nachmittag drehte es uns um 180°, der Nordwind macht sich bemerkbar, weshalb wir ein neues Ankermanöver machten. Kurt brachte noch einen zusätzlichen Anker aus, da der Wind doch stärker blasen wird, als angenommen. Bis Samstag waren wir alleine in der Bucht, jetzt liegt noch eine Yacht mit kanadischer Flagge hier. Die sind gerade im richtigen Moment eingefahren, denn jetzt bläst es bis zu 30 Knoten. Es regnete, sodass wir Regenwasser sammeln konnten und es ist kalt geworden, wir haben Trainingshosen und Socken an. Trotzdem geht es uns gut, wir kochen feine Mahlzeiten, lesen sehr viel und machen was uns gefällt. Einmal gab es sogar einen guten Krimi zu sehen. Kurt meinte noch, dass wir vielleicht schon morgen weitersegeln sollten, da der Wind auf Nordost dreht, also genau gegen unsere Fahrtrichtung. Es wurde nichts daraus, denn der Wind schlug noch einmal zu. Während der Nacht war es ein wenig ruhiger, aber nach Sonnenaufgang hatten wir wieder an die 30 Knoten. Macht nix, dafür gibt es ein gutes Frühstück mit Eier! Und morgen ist auch noch ein Tag.

DSCN0835DSCN0836DSCN0838DSCN0841DSCN0842Nordener,Tauchen-kalt

Mexiko – Kuba

26.02. – 28.02. 2013

Wir wollen vor dem nächsten Nordener  fliehen, welcher für Freitag vorausgesagt ist. Kuba ruft bereits. Am Morgen hörte sich Kurt noch den aktuellen Wetterbericht an und gab das OK für die Überfahrt. Alles wurde vorbereitet. Die Wassertanks und Reserveflaschen sind voll, ein Teil der Festmacherleinen wurde entfernt, der Dinghy-Motor wurde sicherheitshalber auf die Seite gelegt, die Fahrräder parken wieder in den Überkartons etc. etc. Renate hat vorsorglich heue morgen mehr Weißbrot gekauft, damit wir nicht verhungern müssen. Jeppy organisiert das Ausklarieren und ich habe mir einen Helfer organisiert, der uns die restlichen Leinen abnimmt und uns kräftig mit seinem Dinghy anschiebt. Auch kamen noch Corinna und Gerwald vorbei, von denen wir uns verabschieden konnten. Sie werden uns zu einem späteren Zeitpunkt folgen. Langsam kam Hektik auf, den es ging schon auf Mittag zu. Vor der endgültigen Abreise müssen wir noch in die Lagune fahren, um Diesel zu bunkern. Der Himmel verdunkelte sich und es fing zu regnen an, na toll! Um 13:00 Uhr wurde die Ausreise geplant und jetzt ist es 12:30 Uhr. Zwischendurch holte Kurt unsere Papiere (Zarpe, Reisepässe) im Marina-Office ab und um 13:30 Uhr war es soweit. Jeppy und der organisierte Helfer waren zur Stelle und das Ausfahren aus der Koje ging wie am Schnürchen. In der Lagune Makaz haben wir bei der Tankstelle Pemex Diesel bekommen. Adios Isla Mujeres, Adios Mexiko. Wir nehmen die nördliche Ausfahrt, die aufschäumenden Wellen brechen am langgezogenen Riff, dass sich oberhalb dem Avalon Resort Hotel bis zum Anvil Rock befindet.Avalon Hotel Dann hatten wir ca. 30 Meilen eine bewegte Kreuzsee, die uns und die Aleppo hin- und her schaukelte. Diese Strecke wurde mit Motor gefahren. Wir hatten auch 2 Knoten Gegenströmung. Bei Einbruch der Dunkelheit drehte der sich der Wind und wir konnten die ganze Nacht über gut und schnell segeln. Strömung und Welle war endlich mit uns, somit  brachten wir es auf 7-8 Knoten.

27.02.:  Bereits am frühen Vormittag fuhren wir die Einfahrt bei Punta Cajon in die Ensenada El Cajon ein und erleben ein spektakuläres  Schauspiel der 3-4 meterhohen brechenden Wellen vom riffigen Untergrund, die uns einig Male erfassten und heftig anschoben. Am VHF-Kanal versuchten wir uns des öfteren bei der Guarda Nationale anzumelden, erhielten aber keine Antwort. Als wir endlich da waren in Punta Morros de Piedra, sahen wir 2 Offizielle am Pier stehen, die sogar unsere Leinen annahmen. Nach einer freundlichen Begrüßung erhalten wir eine erschütternde Auskunft. Heute können wir nicht einklarieren, da die anderen Beamten nicht anwesend sind. Außerdem hätten sie keinen Stempel für das Visum und wir können hier auch nicht liegen bleiben, da schlechtes Wetter kommt. Man merkte es den Beiden an, dass es ihnen unangenehm und peinlich war. Mitleidig verwiesen sie uns nach Cayos de la Lena, wo wir geschützt ankern könnten. Da wir uns aber wegen des angekündigten Nordeners für die Weiterfahrt entschieden, teilten sie uns noch mit, dass wir erst in Cayo Largo  einklarieren können. Ein freundliches Danke von beiden Seiten wurde ausgesprochen und dann wurden die Leinen losgemacht. Wir machten uns auf den Weg nach Isla de la Juventud, zu der wir noch einmal ca. 120 Meilen zurückzulegen haben. Die Insel liegt im Golfo de Batabano und bietet sichere Ankerplätze. In eine Marina dürfen wir nicht, da wir noch nicht einklariert haben. Unsere Q-Flagge wird noch einige Tage im Wind wehen.Kubas Gewässer Um die Mittagszeit waren wir wieder in tiefere Gewässer, erblickten den Leuchtturm am Cabo de San Antonio Sant Antonio 2Sant Antoniound schlugen einen neuen Kurs ein. Erneut hatten wir sehr guten Segelwind.

28.02.:  Um 10:00  Uhr konnten wir die Umrisse der kleinen Hügeln erkennen, die sich hinter der Landzunge in der Ensenada de la Siguanea (Bucht) befinden. Wir hielten Ausschau nach der Einstteuerungstonne, die lange nicht zu sehen war. Dann folgten noch eine grüne und eine rote Fahrwasserboje, die wir mittig durchfuhren und sahen weiter dahinter ein Gefahrenzeichen, wo wir erst beim näherkommen, einige alte Piles aus dem Wasser ragen sahen. Die Bucht ist endlos, es dauerte noch eine ganze Weile, bis wir in die Bahia de San Pedro einfahren konnten. Nach 25 Stunden fiel der Anker in 5m Tiefe auf Grund. Wir liegen inmitten von Mangroveninseln, die Wasseroberfläche ist glatt wie ein Baby-popo – trotz guter Brise – und wir ließen es uns nicht nehmen, nach einem guten Essen ins 23° warme Wasser einzutauchen. Einfach ein Traum, wie Renate so schön sagt. Hier wettern wir ab, bis die nordwestliche Kaltfront vorüber ist und das wir bis Sonntag sein.

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28. März 2024, 16:32
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