Rodadero – Santa Marta Marina
30.01. – 02.02.2011
Des nachts war ich 3x munter und der Wind pfiff um 3 Uhr morgens noch immer mit voller Kraft. Die Entscheidung von Frau Kapitano, nicht weg zu fahren, fiel bereits in diesem Moment. Ich ließ den Kapitän im Land der Träume, bis er von selbst wach wurde. Gar nicht so überrascht blickte er in der Früh durch die Gegend und bemerkte, dass bei unserem Dinghy Luft fehlte. Haben wir gestern beim Landgang etwas abbekommen? Noch ein Grund mehr, kein schlechtes Gewissen zu haben über meine Entscheidung. Wir hievten das Dinghy an Bord und hoben den Anker. In die Marina haben wir es nicht weit, etwa 2 Meilen, deshalb setzten wir keine Segeln. Als wir am Cabo Acuario um die Ecke bogen, passte plötzlich die digitale Anzeige am Kartenplotter nicht mehr. Kurt befürchtete sofort einen Schaden am Kurscomputer. Na toll! In der Marina bekamen wir sofort einen Platz am Außensteg und legten genau hinter die Windance III an. Werner und Christina winkten erfreut zu uns herüber. Kurt fing sogleich an, alles zu überprüfen was zu prüfen war. Nach einem Kurzbesuch bei unseren Freunden zerlegte Kurt das Dinghy und wurde sofort fündig. Also Klebematerial raus und an die Arbeit, denn die Sonne hat sich gerade verabschiedet und dies ist der beste Zeitpunkt zu kleben und trocknen lassen. In den folgenden Tagen wurde geputzt, gewaschen, gekocht, Brot gebacken und repariert. Zuerst wurden von Kurt sämtliche Anschlüsse mit Kontaktspray eingesprüht um eine Korrosion auszuschließen. Dann baute er die neue Batterie für den Funk ein, die an die neue digitale Trennanode angeschlossen wurde, welche nach Probelauf super funktionierte. Der Funk ist nun auch störungsfrei. Mit Unterstützung der Fa. Ober Yachtelektronik, welche Kurt per Skype anrief, konnte er feststellen, dass die beiden Fluxgate-Kompasse in Ordnung sind, aber wie befürchtet der Kurs-Computer etwas abbekommen hat. Vorerst recht herzlichen Dank an Herrn Manfred Ober, der so geduldig und hilfsbereit war. Nun müssen Erkundigungen über Lieferung bzw. Verzollung u. Zeitdauer des Versandablaufes gemacht werden. Abends schlenderten wir an der Promenade entlang und orientierten uns, in welcher Calle die für uns wichtigen Geschäfte sind. Santa Marta ist eine reizende Stadt in die man sich sofort verliebt. Die Menschen hier sind extrem freundlich und nett. Sicherheitsprobleme sind hier keine bekannt. Es gibt viele Straßenhändler, die Sonnenbrillen, Kaugummis, Taschen, Zigaretten, Cafe und Batterien verkaufen.
Hie und da begegnen wir auch Sandler und Bettler, die aber nicht unangenehm auffallen oder lästig sind.
Die Marina ist noch nicht fertig ausgebaut, aber sehr großzügig angelegt und verfügt über sauberes, klares Beckenwasser, das einem auch zum schwimmen einlädt. Sie wird – wenn sie einmal fertig ist – sicher eine sehr moderne TOP-Marina sein. Leider sind die Boote zur Zeit sehr verstaubt, wegen des heftigen und böigen Windes der hier fast immer bläst. Heute Abend machten wir einen Spaziergang durch die Stadt mit Werner und Christina. Kurt konnte bei einem Grillstand nicht vorbei gehen und bestellte 2 würzig feine Fleischspieße und einen Maiskolben, die mit Appetit verschlungen wurden.
In der Calle 14 fanden wir ein gemütliches Restaurant “AZUL”, wo es ausgezeichnete Speisen gibt und da wir gerade zur Happy Hour da eintrafen, genehmigten wir uns auch einige Mojitos, die sehr bekömmlich waren und vom äußerst freundlichem Personal gemixt und serviert wurden.
Beschwingt und zufrieden marschierten wir zur Marina zurück.