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Aaruba – Rodadero / COLUMBIEN

27. – 28.01.2011

Die Männer fuhren morgens mit unserem Dinghy zum Ausklarieren und wie wir es schon gewohnt sind, regnete es wieder mal zum richtigen Zeitpunkt. Beim Rundumblick stellten wir fest, dass der festgefahrene Segler jetzt hinter uns ankert, also ist er nachts bei Hightide frei gekommen. Ich verstaute noch einiges und war dieses Mal viel genauer, da die Segelstrecke von Aruba nach Cartagena für ihre Rauheit bekannt ist. Als Kurt zurück war, verstauten wir die letzten Items wie Dinghy, Motor, Ruder etc. und dann war es soweit. Wir waren die ersten, die den Anker hoben, es war 11:18Uhr. Ciao,41a Balashi Beer Aruba, es war schön hier. Wir waren noch keine Meile draußen, als wir die Segeln setzten. Wir hatten gutes Segelwetter, 15-18 Knoten Wind von hinten und fegten mit Butterfly-Stellung nur so dahin.42 Unterwegs nach Col Kurz bevor wir an den venez. Inseln Monjes del Norte und del Este nördlich vorbei segelten, überflog uns plötzlich – wie aus dem Nichts aufgetaucht – in geringer Höhe ein gelbes Flugzeug der Coastguard von Venezuela, in dessen Cockpit 2 Männer saßen. Wir beobachteten wie sie hinter uns noch 2 Runden drehte, – höchstwahrscheinlich über die Tinto und die Flow -  bevor sie in die Höhe zog und verschwand. Von wegen, hier gibt es kaum Schiffsverkehr, wir hatten den ganzen Nachmittag und auch die ganze Nacht über mindestens mit 30-40 Schiffen Sichtkontakt. Ca. 16 Meilen vor Punta Galina wurde der Wind weniger und um das Cabo de La Vela schlief er komplett ein. Es blieb uns nichts anderes übrig, als kurze Zeit darauf den Motor zu starten. Während der Nacht war es sehr dunkel, jedenfalls solange bis der Halbmond um 3 Uhr morgens am Firmament erschien. Langsam wurde es Tag – es war bereits halb Acht morgens – da fiel uns ein, dass wir hier eine Stunde zurück drehen müssen. Hier fahren nicht mehr so viele Schiffe und die hier unterwegs waren, fahren eine andere Route, man konnte sie nur über AIS sehen. An der Wind-Situation hat sich noch immer nichts geändert. Kurt fing zu verzweifeln an, ging zwischendurch die E-Mails abrufen und funken, was heute ein bisschen besser funktionierte. Ich reagiere auf ruhigeres Wetter immer gelassener, machte ein gutes Frühstück und kochte meinem Kapitän sogar ein Mittagessen. 42a Delfine Aber dann kam er. Der Wind meldete sich plötzlich retour und blies gleich zwischen 25 – 32 Knoten, die Wellen wurden höher und höher, wir mussten die Segeln reffen und alles wieder wegstauen, was nicht fest war. Die Aleppo schaukelte hin und her, das heißt es wurde ein wenig ungemütlich. Da der Wind aber von hinten kommt und die Wellen auch, ist das überhaupt kein Problem, sagt der Kurt, ha ha ha. Es ging den Abend zu, die Müdigkeit überfällt uns und weil weit und breit nichts zu sehen war, nahmen wir abwechselnd die Ruhestellung ein. Nachts wurde es ziemlich kühl, deshalb suchten wir nach langärmelige Klamotten. Kurt zog seinen Trainingsanzug an, ich begnügte mich mit einem Sweater und legte mich dann im Salon hin, wo ich sofort eingeschlafen war. Auf einmal wurde ich wach, die Aleppo fibrierte, der Wind pfiff in hohen Tönen, der Windgenerator schnurrte mit voller Geschwindigkeit und die Wellen rauschten. Ein Blick auf die Armaturen und ich war putzemunter. 45 Knoten Wind und manchmal mehr, das haut einem aus die Socken. 44a Windstärken Kurt stand am Steuerstand und lies den Plotter nicht aus die Augen. Die Segeln waren bis auf ein Minimum gerefft und trotzdem zischen wir mit mehr als 7 Knoten durch die Wellen. Die Dunkelheit machte alles noch viel gespenstischer. Eigentlich sind wir kurz vor dem Ziel und es ist noch immer Nacht. Die Five Bays mussten wir deshalb liegen lassen, nun steuert Kurt dem Cabo De La Aguja zu, dahinter wird es wohl ruhiger sein, dachte ich. Dann fiel plötzlich der Kartenplotter aus. Scheiß Dunkelheit, scheiß Wind!! Wir können Lichter sehen, aber  um uns herum war alles kohlrabenschwarz. Die Wellen waren Gott sei Dank nicht mehr so heftig, aber der Wind pfiff noch immer um die 30-35 Knoten. Ich setzte mich zum Computer um Kurt den Kurs durch zu geben. Auf einmal hörte ich Kurts Stimme die sagte, dass der Plotter wieder arbeitet. 44b Windstärken Danke an alle Schutzengeln. Es wurde endlich langsam hell und da sieht alles schon viel besser aus. Wir passieren Isla El Morro, hinter der einige Großschiffe auf Reede liegen und kaum waren wir um die nächste Huck sahen wir schon die Zeichen der Zivilisation. Hochhäuser säumen den Strand von Rodadero, 45e Rodadero Bucht im Hintergrund zieren die Gipfeln der hohen Berge die Umgebung. Eine schöne noch verschlafene Badebucht, in dessen Sandgrund  nun unser Anker liegt. Jetzt nur mehr etwas essen und schlafen.

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