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Livingston – Rio Dulce – Texan Bay

16.05.2012

16.05.: Nach einer gut durchgerüttelten Nacht heben wir den Anker. Es war knapp nach 05:00 Uhr morgens und noch dunkel, als wir uns der Ansteuerungstonne näherten. Von da aus waren es noch ca. 100 m zur berüchtigten >The BAR<. als für uns der interessanteste Moment kam. Ob wir unseren Kiel ohne Grundberührung durch die Rinne der Flachwasserbar bringen? Wir halten uns genau an den Wegpunkt und an die Kursrichtung von 222°, die wir von Raul – unserem Agenten – bekommen haben, außerdem hatten wir zu diesem Zeitpunkt “High Tide”. Mir klopfte das Herz trotzdem bis zum Hals, während Kurt nervenstark unsere Aleppo mit 20 cm Wasser unter dem Kiel, durch die Rinne führte. Nach angespannten 45 Minuten ließen wir den Anker vor der Stadt Livingston, in Höhe der Texaco Tankstelle bei 2,70 m Tiefe fallen. Es waren bereits 4 Yachten im Ankerfeld, die die Nacht über hier geblieben waren, obwohl es nicht angeraten wird, aber wie wir später erfahren haben, war Raul die Nacht über in Livingston geblieben. Da sind wir nun in aller Hergott`s Frühe und blicken neugierig in die noch schlafende neue Umgebung. Links von uns liegt der kleine Ort Livingston,Livingstone der nur vom Wasserweg aus zu erreichen ist – es führt keine Straße dahin – und vor uns liegt nun das Loch, Beginn Rio

 

 

 

 

 

 

 

 

welches in den Rio Dulce führt, der hier in das karibische Meer mündet. Man konnte noch nicht viel erkennen, nur satte grüne Wälder und Hügeln. Wir machen uns Kaffee und warten bis 8 Uhr, um unseren Agenten anzurufen. Er, sowie die offiziellen Vertreter wollten um 9 Uhr zu uns an Bord kommen. So warten wir weiter und weiter und weiter. Das Dinghy ist inzwischen startklar für den Landgang und um ca. 10 Uhr waren 2 weitere Yachten dazugekommen. Es waren dies die Salida und Silver Sea, unsere amerikanischen Freunde, die sich doch auch entschlossen haben, die Insel Utila auszulassen und uns zu folgen. Wir denken, dass sich diese Yachten telefonisch angemeldet hatten und die Ofiiziellen diese gleich mit abfertigen wollen, denn normalerweise sollte die Einklarierung viel rascher voran gehen. Kurz vor Mittag war es dann endlich soweit, eine Landscha brachte die Leute zum Ankerplatz. Wir und die Aleppo waren an dritter Stelle, wurden begutachtet von 6 Personen, inklusive dem Agenten Raul, der die Einreiseformalitäten übernahm. Sie waren alle sehr nett, unkompliziert und dankbar für eine Erfrischung, die wir ihnen servierten und nach etwa 20 Minuten waren sie wieder von Bord. In einer Stunde sollen wir in das Büro von Raul kommen, dann bekommen wir unsere Pässe und die Bootspapiere zurück, sowie  unsere Einreiseformalitäten. Wir machten uns gleich auf Erkundungstour, legten mit dem Dinghy zwischen anderen Zubringer- und Fischerbooten am Hauptpier an, wo sich ein Mann bereit erklärte für 1 Dollar auf das Dinghy aufzupassen. Wir gingen den Hauptverkehrsweg bergauf, wo sich Restaurants, Banken und kleine Einkaufsläden aneinander reihen. Nachdem wir uns mit der neuen Währung den “Quetzales” eingedeckt hatten, schlenderten wir weiter in den Ort, der oben viel netter aussieht, als vom Wasser aus. Die Frauen und Kinder sind hier sehr bunt gekleidet, tragen weite Faltenröcke zu Spitzenblusen, teilweise auch mit bunten Schals umwickelt. Die Männer tragen eher dunkle Kleidung und sind meist behütet. Es ist schön und sehr interessant, wieder eine andere Kultur zu sehen. Nach einer Stunde suchten wir den Weg zurück und zum Büro des Agenten. Der Himmel verdunkelte sich plötzlich und dann fielen auch schon die ersten Tropfen, weshalb Kurt sofort zur Aleppo fuhr, um Regenjacken zu holen. Kaum war er im Restaurant – unserem Treffpunkt – angekommen, setzte ein Wolkenbruch ein. Wir nehmen uns ein Menü und waren sehr erstaunt über das gute, billige Essen. Es regnete noch immer in Strömen, das Wasser schoss in kleinen Bächen den Berghang hinunter zum Hafen, wo es sich mit dem  Meer vereinigt. Als der Regen etwas nachließ gingen wir zum Haus des Agenten, welches uns beschrieben wurde. Wir haben es bald gefunden, stiegen allerdings hastig die schmale Treppe empor, weil es wieder zu regnen begann und waren froh im Trockenen zu sein. Dabei gäbe es so viel zu fotografieren, aber bei dem Regen keine Chance. Vom Bürofenster aus beobachtete ich noch, wie die Frauen hier ihre Wäsche waschen. Unter einer überdachten Stelle befindet sich ein Frischwasserbecken in der Größe eines großen Swimming Pools, an dessen Rand in gewissen Abständen betonierte Arbeitsbecken vorhanden sind. Unglaublich interessant! Wäscherei Von Raul bekamen wir dann alle Papiere und eine Skizze von der Einfahrt des Rio Dulce bis zum Golfete-See, wo wir über Nacht ankern sollen. Jetzt war der Zeitpunkt gekommen unsere Reise fortzusetzen.  Leider gab es eine bittere Enttäuschung, den während unseres Landganges wurde uns der beste und größte Fender gestohlen, aber da kann man nichts machen, dieser ist zu ersetzen. Ca. um 14:00 Uhr hoben wir den Anker aus dem nun reißenden Flussstrom und fahren exakt in der Mitte der Einfahrt zu. Wir ließen das Meer hinter uns und wurden von einer Schlucht eingenommen, Auf in den Rio Links und rechts wuchsen die Felsenwände mit dem dschungelartigen Bewuchs in die Höhe, der Fluss windet sich schlangenartig durch die wunderschöne Landschaft.Der Blick zurück-800

 

 

 

 

 

 

 

Ufer des Rio´s1

 

 

Ein unbeschreiblicher Anblick, begleitet von einem sonderbaren Sound – gleich einem Orchester < Laute der beheimateten Tiere, die darin wohnen –.  Eine einzigartige wunderbare Kulisse, man kann es nicht mit Worten beschreiben. Mit offenem Mund starren wir in die Umgebung, genießen Meter für Meter des Flusslaufes, der so viel Schönes zu bieten hat. Am Ufer erblicken wir kleine Indio-Hütten Ufer des Rio´s3 und Kanus mit Familien, die vom Fischfang oder den Wäldern kommend ihre Unterkünfte aufsuchen. Ruhig gleiten sie über das Wasser dahin, ein Bild des Friedens, keine Hast, keine Eile scheint es hier zu geben. Wir wurden von dieser Stimmung angesteckt, wir vergaßen sogar zu sprechen.

Ufer des Rio´s

 

 

 

Wochenendhäuser

 

 

 

 

 

 

 

Erst als wir in den El-Golfette-See eintauchten, fanden wir wieder Worte. Wir wollen uns hier die Marina ansehen, deshalb fuhren wir am Texan Bay Ankerplatz vorbei, wo schon 4 Yachten ihren Anker geworfen hatten. In der Marina gab es genug freie Plätze, fanden  gleich einen geeigneten und 2 Minuten später war die Aleppo längsseits am Steg festgezurrt. Laguna Marina Vor uns erhebt sich ein kleiner Hügel, ein schmaler kleiner Weg führte uns zum Restaurant und Marinaoffice, welches eingebettet ist in einer gepflegten, lieblichen Anlage, an dessen höchsten Punkt ein Buddha in die darunter liegende Marina blickt. Auch hier spüren wir den Frieden. Wir freuen uns auf eine wundervolle und ruhige Nacht.

Laguna Marina1

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