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Guanaja

22.04. – 25.04.2012

Von wegen ungestört schlafen, dafür war keine Chance. Ca. halb 3Uhr morgens vernahm ich ein surrendes Geräusch, die Blätter des Popellers unseres Windgenerator rotierten und schon kamen die ersten Regentropfen. Kaum hatte ich die Luken geschlossen gehabt, schüttete es Eimerweise. Wie vorausgesagt ist der NW-Wind von der Kaltfront im Golf von Mexiko, in vollster Stärke hier eingetroffen. Es rüttelte wie verrückt an der Ankerkette, die Aleppo wurde durchgeschüttelt und der Wind blies ungebremst in die Bucht. Kurt war inzwischen auch munter, er hatte an Deck geschlafen, brauchte aber etwas länger, um zu sich zu kommen. Dann wurde es hektisch, auf jedem Boot ging das Licht an und plötzlich hörte ich das metallische rattern unserer Ankerwinsch. Noch dazu slippte die Silver Sea auf uns zu und so schnell konnten wir gar nicht schauen hing sie bereits steuerbordseitig bei uns. Wir versuchten mit allen Fendern das gröbste zu verhindern, George, der noch immer ferngesteuert war, blickte verstört um sich, kam aber endlich auch mit Fender und Leine. Es war stockfinster, daher war es mir egal, dass ich eigentlich völlig nackt war, während wir versuchten alles richtig ab zu fendern. Wir vertäuten die Silver Sea an unserer Aleppo, in der Hoffnung, dass unser Jambo-Anker hält. Bei stürmenden Regen und Wind machte sich Kurt noch an unsere Ankerkette und sicherte diese. Duschen war nach dieser Aktion nicht nötig, wir waren triefend nass. Der Wind blies noch immer mit einem Höllentempo, als wir uns erschöpft nach einiger Beobachtungszeit nieder legten, mit dem Schlaf war es allerdings vorbei bzw. wir dämmerten nur so dahin . Als es hell wurde, beruhigte sich die Situation ein wenig, der Squall war durchgezogen und George befreite sich von den Fängen und warf erneut seinen Anker. Wir sehen uns am Ankerfeld um, denn nachts hingen noch 2 Yachten zusammen, aber da dürfte auch nichts passiert sein. Übrigens, in Bocas del Torro wurden wir gewarnt, vor diesen “NO SEE UMS” in El Bight, so heißt diese Bucht und jetzt sind wir völlig zerstochen. Trotz meinem Nackteinsatz heute Nacht hat es mich nicht so erwischt wie meinem Kurt, er hat 66 Einschläge nur am Rücken. Weil heute Sonntag ist und die Nachtschicht eh so hart war,  wird nicht mehr viel getan, nur abends waren wir wieder im  Manati, wo wir Country Language plappern können mit Anette, Claus, Roland, Helen, Hansito und Hans, der 100 m weiter eine urige Bar bzw. Disco betreibt. Morgen wird sich alles bei ihm abspielen, denn Manati hat Ruhetag.Ankerbucht El Bight2

Mo. 23.04.: Kurt installierte den Reserve-GPS und war vollauf beschäftigt. Ich sitze am Computer und schreibe an den längst überfälligen Berichten, obwohl das Wetter wunderschön ist. Wenig Bewölkung und die Sonne lacht vom Himmel. Besuch bekamen wir zwischendurch von einem anderen Hans – ein lustiger Salzburger in unserem Alter – der mit seinem Katamaran seit 1 Woche hier liegt und eigentlich schon heute lossegeln wollte. Wir lernten ihn gestern Abend kennen. Am Spätnachmittag gibt es Pizza bei Dica-Hans, da dürfen wir nicht fehlen.Hans Bar Die Crew´s von den Yachten Albatross (Lizza und Kevin mit ihren beiden Söhnen), Silver Sea (Pixi und George), Allways (Debbie und Mark), Salida (Lisa und Greck) einschließlich der Aleppo machten sich auf den Weg. Wir bewunderten alle das hübsche Fleckchen Erde, mit dem urigen Häuschen, den großen Holztischen mit den dazugehörigen Bänken und dem Grillplatz mit Pizzaofen. Es war urgemütlich und die Pizza fantastisch gut.

 

 

Di. 24.04.: Das Relay von der Ankerwinsch wurde heute abmontiert und begutachtet. Jesus Maria, das sieht gar nicht gut aus und riecht auch verbrannt. Ein Anschlusskontakt war heraus geschmolzen. Kurt befürchtet, dass auch der Motor von der Ankerwinsch durchgebrannt ist. Auf alle Fälle versucht er erst einmal das Relay zu reparieren. Die Yacht Salida und Hans mit seinem Katamaran hoben ihren Anker und verlassen die Bucht. Beide segeln nach Roatan und winken uns zum Abschied zu. Vielleicht gibt es dort ein Wiedersehen. Am Abend waren wir natürlich wieder im Manati.

Mi. 25.04.:  Es bläst noch der NW-Wind, wird aber von Stunde zu Stunde schwächer. Silver Sea, Albatross und Allways verlegen sich zu den Nordost Cays,  Wir tun da nicht mit, da wir unser Ankerwinschproblem lösen müssen. Dafür werden wir um halb 12Uhr mittags von Hansito, Hans, Roland und dessen Freundin Helen mit einer Lancha abgeholt. Fahrt zu Cay

Rolands Mädl

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wir  sehen uns zusammen das Champions-Leage Halbfinale BAYERN – REAL MADRID in Bonacca Town an. In einem kleinen Cafe-Restaurant aßen wir zuerst ein Mittagsmenü (Hackbraten mit Kartoffelpüree und Bohnen), was sehr gut und billig war. Einige Minuten später saßen wir in einer Bar und kamen gerade rechtzeitig zum Anpfiff. Das Spiel war äußerst spannend bis zur letzten Minute.

Siesta

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