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Colon/Panamakanal

04.05 – 05.05.

10ac Panamakanal                                                               Der Panamakanal

Früh morgens große Aufregung, ein Boot vom Club kam auf uns und unseren Nachbarn zu und teilte uns mit, dass wir uns verlegen müssen, weil ein kleinerer Frachter am stillgelegten Pier anlegen wird. Na super, es war mir gar nicht recht, machen wir doch heute die Kanaldurchfahrt und die Ungewissheit, ob der Anker richtig hält bei dem heutigen starken Wind, macht mich ganz wurrlat. Aber da müssen wir durch, also Anker auf und verlegen. Wir sind etwas knapp an der schwedischen Yacht, aber da sie auch schon mit Reifen bestückt ist und heute in den Kanal gehen wird, machen wir uns keine Sorgen. Auch diese Crew wollte uns anheuern, jedoch war die Sharona schneller und auf 2 Booten zur selben Zeit zu sein, ist wirklich nicht machbar. 2 Stunden noch, bis wir von Bord gehen, um an einem großen Ereignis teilzunehmen. Aber die Vorfreude wurde schon wieder gemindert, als die Crew der schwedischen Yacht Befürchtungen einer Berührung mit unserer Aleppo kund tat. Sie gehen heute nicht in den Kanal, weil ihr Termin seitens der Kanalbehörde auf weiteres verschoben wurde. Auch das noch! Wir überlegen was wir tun können. Am besten wäre es, wenn die Sharona ablegt und wir dann deren Platz einnehmen. Kurt sprach dann mit Paul über unseren Plan und befürwortete diesen. Dann war der Zeitpunkt gekommen, pünktlich um 14:00Uhr hob die  Sharona ihren Anker und wir arbeiteten in Windeseile. Anker auf, Anker in die Tiefe – hierin sind wir wirklich schon Perfektionisten. Mit Pauls Dinghy (unseres wurde am Dhingydock vor dem Club befestigt, damit wir, wenn wir zurück kommen, nicht zur Aleppo schwimmen müssen) fuhren wir der Sharona nach und hievten uns an Bord. Es kann los gehen. Der Motor von der Sharona hat ein Alter von 35 Jahren und so klingt er auch. Langsam mit dem Sound eines Traktors tuckern wir dahin. 10 Kanaldurcfahrt Die Crew Nach ca. 1 Stunde versenken wir den Anker in der Tiefe des FLATS Ankerplatzes und da warten wir auf den Piloten, der an Bord kommt und uns durch den ersten Teil, der 3 Gatun Locks schleusen wird. Die 2 1/2 stündige Wartezeit wurde überbrückt mit Kennenlernen und Schmankerln essen (Thunfischbrötchen und viel klein geschnittene Früchte) sowie Kaffee trinken. Da für uns beide alles neu und lustig war, verging die Zeit sehr rasch. Ivan, der erste Pilot kam um 17:30 Uhr (vorgesehen war 16 Uhr) an Bord, übernahm das Kommando und wir Lakaien folgten anfänglich seinen Anweisungen. 10b Pilot u. Skipper Als wir die erste Kammer der Schleuse erreicht hatten setzte bereits die Abenddämmerung ein und gab uns ein hervorragendes Licht zum fotografieren. Wir waren mit einem Cat miteinander gut verbunden – ein nagelneuer Katamaran mit einer Menge von verpackten Reifen, die als Fender dienten. 10a Anfahrt Gartunschleuse Die Crew war lustig, aber auch

 

 

 

 

 

vorsichtig und sprangen anfangs nervös herum, um sich zu vergewissern, dass sie ja keinen Kratzer abbekommen. 10e Das Packerl

 

 

10g Winka u. Karin

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Unser Pilot unterhielt sich die ganze Zeit sehr angeregt mit dem Piloten vom Cat, sodass sie sogar übersahen, dass wir die Leinen von oben zugeworfen bekamen. 10h Der Linehander Wir mussten an die Arbeit, das schwere Eisentor der Kammer schloss sich nach einem Klingelton und füllte sich sofort mit Wasser. Der Wasserspiegel hob uns in die einige Meter in die Höhe, dann bewegten wir uns dem nächsten Tor zu, welches sich öffnete, sobald wir in Position waren. Dieser Vorgang wiederholte sich 3 x , dann lösten wir uns vom Katamaran und fuhren nun im Gatun Lake zur vorgesehenen riesigen Festmacherboje, wo wir über Nacht blieben. Der Pilot Ivan verließ uns, nachdem er gut Abend gegessen hatte. Er wurde von einem Boot der Kanalbehörde abgeholt. Morgen früh um 06:30 Uhr wird uns ein anderer Pilot zugeteilt, der uns auf dem restlichen Teil begleiten wird. Wir gingen zeitig schlafen. Leider regnete es wieder einmal.

05.05.:  Schon kurz vor 06:00 Uhr früh weckte uns der Pilot, denn wir waren alle noch im Land der Träume. 11 Gatun See Geschwind wurde das nötigste angezogen (die Männer brauchten nur die Hose hochzuziehen) und Stellung bezogen und mit tuck, tuck, tuck huschen wir durch die wundervolle Landschaft, die von der Morgensonne angestrahlt wird. 11ab Unser 2. Pilot

 

 

 

 

 

 

 

Während der Fahrt zur Schleuse machte der Kerl mit heruntergezogenem Käppi sogar ein Nickerchen. Panamesische Arbeitsmoral??? Es erwachten nicht nur die Vöglein, sondern auch die Pelikane, Möwen, Krokodile und Wasserschlangen. 11b NNatur Pur Auch unsere Geister wurden wach, nachdem wir gemütlich den Morgenkaffee geschlürft haben und frische Früchte aßen, etc. Da die Fahrt bis zur nächsten Schleuse Pedro Miguel 4-5 Stunden dauert, machten Winka und ich gute Aufstriche, die mit Brot und Nachos unsere Gaumen erfreuten. Schönes Wetter machte die Durchfahrt zum Vergnügen, wir plauderten über Gott und die Welt. Plötzlich schrie Winka, die gerade um Getränke nach unten verschwand “da ist alles unter Wasser”. Paul stolperte fast über den Niedergang, öffnete den Motorraum und fand bald den Grund. Der Schlauch hat sich von der Motorwasserpumpe gelöst und Wasser in das Schiff gepumpt. 11d Wassereinbruch auf d. Sharon Kurt übernahm das Steuer, Jason, der 16jährige Sohn betätigte sofort die händische Bilgepumpe und Winka schöpfte mit einem großen Behälter Wasser aus der Bilge. Ich war Mädchen für alles und der Pilot lehnte im Schatten an der Bordwand und spielte mit seinem Handy. Alles ging ruhig von der Bühne. Gott sei Dank haben wir noch eine gute Stunde bis zur Schleuse. Nach ca. 1 Stunde Akkordarbeit war das ärgste geschafft und es waren nur mehr ein paar Minuten zum verschnaufen übrig, denn wir waren bereits kurz vor Pedro Miguel, 11f Bilfinger Brücke wo Kurt’s ExFa.: Bilfinger, während wir noch in Nigeria arbeiteten, eine Brücke über den Kanal baute und Nordamerika mit Südamerika verbindet. Kurt’s Freund Napowanetz war hier auch zeitweise als Bauleiter tätig. Hast Du gut gemacht NAPO!  11ai Kanaldurchfahrt Wir wurden in der ersten Kammer  an einer 58 fuß Yacht festgezurrt, und dieser machte in der Schleuse wieder an einem Ausflugsboot fest. 12  Im nächsten Packerl

 

 

 

 

 

 

Der Katamaran vom Vortag hatte keinen Piloten und musste an der Boje bleiben. Da haben wir aber Glück gehabt. Vom Ausflugsboot, wo die Passagiere das Geschehen interessiert beobachteten, bekamen wir sogar Softdrinks geschenkt.  Bald ging es wieder los, die Leinen wurden von den 2 Linehänder an Land gezogen und erstmal befestigt. Dann begleiten sie uns bis zur nächsten Kammer u.s.w. Der einzige Unterschied bei der Durchschleusung war, dass wir nicht, sowie bei den Gatun Locks in 3 Schritten 26 m hochgepumpt, sondern hier 9 m in die Tiefe abgesenkt wurden.12a Es geht zu den Mirafloresscheleusen

10aj Petro Miguel Lock

 

 

 

 

 

Bei den beiden Miraflores Locks wurden wir jeweils 8m in die Tiefe abgesenkt, bevor wir kurz vor Panama City in den Pazific eintauchen konnten. Auch hier waren Webcams, welche uns erfasst hatten und wir von Bord der Sharona nach Hause winken konnten. Um ca.13:30Uhr waren wir durch, es war geschafft! Wir sind im Pazific, dessen Oberfläche ganz ruhig vor uns liegt. Keine Welle, kein Wind, nur Sonne.Am Balboa Ankerplatz nahmen wir dann Abschied und gingen von Bord. Es war ein tolles Abenteuer! Wir wünschen Paul, Winka und Jason eine gute Überfahrt, alles Gute und immer fair Winds nach Australien. Mit dem Taxi fuhren wir dann nach Flamenco-Island, suchten den Volvo Penta Shop auf, bestellten einige Items bei der freundlichen und hilfsbereiten Bürokraft Ana Cristina, bevor wir noch in 2 Shipchandler – Geschäfte gingen. Wegen des Dishumficadors fuhren wir noch ins Allbrock Shoppingcenter, hatten aber kein Glück, wir fanden nicht den geeigneten. Nach einem kleinen Essen fanden wir uns im Express Bus nach Colon wieder. Um 21 Uhr waren wir an Bord der Aleppo, die sich friedlich in den Wellen schaukelte. Alles war OK doch wir waren KO.

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