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Colon/Panamakanal

04.05 – 05.05.

10ac Panamakanal                                                               Der Panamakanal

Früh morgens große Aufregung, ein Boot vom Club kam auf uns und unseren Nachbarn zu und teilte uns mit, dass wir uns verlegen müssen, weil ein kleinerer Frachter am stillgelegten Pier anlegen wird. Na super, es war mir gar nicht recht, machen wir doch heute die Kanaldurchfahrt und die Ungewissheit, ob der Anker richtig hält bei dem heutigen starken Wind, macht mich ganz wurrlat. Aber da müssen wir durch, also Anker auf und verlegen. Wir sind etwas knapp an der schwedischen Yacht, aber da sie auch schon mit Reifen bestückt ist und heute in den Kanal gehen wird, machen wir uns keine Sorgen. Auch diese Crew wollte uns anheuern, jedoch war die Sharona schneller und auf 2 Booten zur selben Zeit zu sein, ist wirklich nicht machbar. 2 Stunden noch, bis wir von Bord gehen, um an einem großen Ereignis teilzunehmen. Aber die Vorfreude wurde schon wieder gemindert, als die Crew der schwedischen Yacht Befürchtungen einer Berührung mit unserer Aleppo kund tat. Sie gehen heute nicht in den Kanal, weil ihr Termin seitens der Kanalbehörde auf weiteres verschoben wurde. Auch das noch! Wir überlegen was wir tun können. Am besten wäre es, wenn die Sharona ablegt und wir dann deren Platz einnehmen. Kurt sprach dann mit Paul über unseren Plan und befürwortete diesen. Dann war der Zeitpunkt gekommen, pünktlich um 14:00Uhr hob die  Sharona ihren Anker und wir arbeiteten in Windeseile. Anker auf, Anker in die Tiefe – hierin sind wir wirklich schon Perfektionisten. Mit Pauls Dinghy (unseres wurde am Dhingydock vor dem Club befestigt, damit wir, wenn wir zurück kommen, nicht zur Aleppo schwimmen müssen) fuhren wir der Sharona nach und hievten uns an Bord. Es kann los gehen. Der Motor von der Sharona hat ein Alter von 35 Jahren und so klingt er auch. Langsam mit dem Sound eines Traktors tuckern wir dahin. 10 Kanaldurcfahrt Die Crew Nach ca. 1 Stunde versenken wir den Anker in der Tiefe des FLATS Ankerplatzes und da warten wir auf den Piloten, der an Bord kommt und uns durch den ersten Teil, der 3 Gatun Locks schleusen wird. Die 2 1/2 stündige Wartezeit wurde überbrückt mit Kennenlernen und Schmankerln essen (Thunfischbrötchen und viel klein geschnittene Früchte) sowie Kaffee trinken. Da für uns beide alles neu und lustig war, verging die Zeit sehr rasch. Ivan, der erste Pilot kam um 17:30 Uhr (vorgesehen war 16 Uhr) an Bord, übernahm das Kommando und wir Lakaien folgten anfänglich seinen Anweisungen. 10b Pilot u. Skipper Als wir die erste Kammer der Schleuse erreicht hatten setzte bereits die Abenddämmerung ein und gab uns ein hervorragendes Licht zum fotografieren. Wir waren mit einem Cat miteinander gut verbunden – ein nagelneuer Katamaran mit einer Menge von verpackten Reifen, die als Fender dienten. 10a Anfahrt Gartunschleuse Die Crew war lustig, aber auch

 

 

 

 

 

vorsichtig und sprangen anfangs nervös herum, um sich zu vergewissern, dass sie ja keinen Kratzer abbekommen. 10e Das Packerl

 

 

10g Winka u. Karin

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Unser Pilot unterhielt sich die ganze Zeit sehr angeregt mit dem Piloten vom Cat, sodass sie sogar übersahen, dass wir die Leinen von oben zugeworfen bekamen. 10h Der Linehander Wir mussten an die Arbeit, das schwere Eisentor der Kammer schloss sich nach einem Klingelton und füllte sich sofort mit Wasser. Der Wasserspiegel hob uns in die einige Meter in die Höhe, dann bewegten wir uns dem nächsten Tor zu, welches sich öffnete, sobald wir in Position waren. Dieser Vorgang wiederholte sich 3 x , dann lösten wir uns vom Katamaran und fuhren nun im Gatun Lake zur vorgesehenen riesigen Festmacherboje, wo wir über Nacht blieben. Der Pilot Ivan verließ uns, nachdem er gut Abend gegessen hatte. Er wurde von einem Boot der Kanalbehörde abgeholt. Morgen früh um 06:30 Uhr wird uns ein anderer Pilot zugeteilt, der uns auf dem restlichen Teil begleiten wird. Wir gingen zeitig schlafen. Leider regnete es wieder einmal.

05.05.:  Schon kurz vor 06:00 Uhr früh weckte uns der Pilot, denn wir waren alle noch im Land der Träume. 11 Gatun See Geschwind wurde das nötigste angezogen (die Männer brauchten nur die Hose hochzuziehen) und Stellung bezogen und mit tuck, tuck, tuck huschen wir durch die wundervolle Landschaft, die von der Morgensonne angestrahlt wird. 11ab Unser 2. Pilot

 

 

 

 

 

 

 

Während der Fahrt zur Schleuse machte der Kerl mit heruntergezogenem Käppi sogar ein Nickerchen. Panamesische Arbeitsmoral??? Es erwachten nicht nur die Vöglein, sondern auch die Pelikane, Möwen, Krokodile und Wasserschlangen. 11b NNatur Pur Auch unsere Geister wurden wach, nachdem wir gemütlich den Morgenkaffee geschlürft haben und frische Früchte aßen, etc. Da die Fahrt bis zur nächsten Schleuse Pedro Miguel 4-5 Stunden dauert, machten Winka und ich gute Aufstriche, die mit Brot und Nachos unsere Gaumen erfreuten. Schönes Wetter machte die Durchfahrt zum Vergnügen, wir plauderten über Gott und die Welt. Plötzlich schrie Winka, die gerade um Getränke nach unten verschwand “da ist alles unter Wasser”. Paul stolperte fast über den Niedergang, öffnete den Motorraum und fand bald den Grund. Der Schlauch hat sich von der Motorwasserpumpe gelöst und Wasser in das Schiff gepumpt. 11d Wassereinbruch auf d. Sharon Kurt übernahm das Steuer, Jason, der 16jährige Sohn betätigte sofort die händische Bilgepumpe und Winka schöpfte mit einem großen Behälter Wasser aus der Bilge. Ich war Mädchen für alles und der Pilot lehnte im Schatten an der Bordwand und spielte mit seinem Handy. Alles ging ruhig von der Bühne. Gott sei Dank haben wir noch eine gute Stunde bis zur Schleuse. Nach ca. 1 Stunde Akkordarbeit war das ärgste geschafft und es waren nur mehr ein paar Minuten zum verschnaufen übrig, denn wir waren bereits kurz vor Pedro Miguel, 11f Bilfinger Brücke wo Kurt’s ExFa.: Bilfinger, während wir noch in Nigeria arbeiteten, eine Brücke über den Kanal baute und Nordamerika mit Südamerika verbindet. Kurt’s Freund Napowanetz war hier auch zeitweise als Bauleiter tätig. Hast Du gut gemacht NAPO!  11ai Kanaldurchfahrt Wir wurden in der ersten Kammer  an einer 58 fuß Yacht festgezurrt, und dieser machte in der Schleuse wieder an einem Ausflugsboot fest. 12  Im nächsten Packerl

 

 

 

 

 

 

Der Katamaran vom Vortag hatte keinen Piloten und musste an der Boje bleiben. Da haben wir aber Glück gehabt. Vom Ausflugsboot, wo die Passagiere das Geschehen interessiert beobachteten, bekamen wir sogar Softdrinks geschenkt.  Bald ging es wieder los, die Leinen wurden von den 2 Linehänder an Land gezogen und erstmal befestigt. Dann begleiten sie uns bis zur nächsten Kammer u.s.w. Der einzige Unterschied bei der Durchschleusung war, dass wir nicht, sowie bei den Gatun Locks in 3 Schritten 26 m hochgepumpt, sondern hier 9 m in die Tiefe abgesenkt wurden.12a Es geht zu den Mirafloresscheleusen

10aj Petro Miguel Lock

 

 

 

 

 

Bei den beiden Miraflores Locks wurden wir jeweils 8m in die Tiefe abgesenkt, bevor wir kurz vor Panama City in den Pazific eintauchen konnten. Auch hier waren Webcams, welche uns erfasst hatten und wir von Bord der Sharona nach Hause winken konnten. Um ca.13:30Uhr waren wir durch, es war geschafft! Wir sind im Pazific, dessen Oberfläche ganz ruhig vor uns liegt. Keine Welle, kein Wind, nur Sonne.Am Balboa Ankerplatz nahmen wir dann Abschied und gingen von Bord. Es war ein tolles Abenteuer! Wir wünschen Paul, Winka und Jason eine gute Überfahrt, alles Gute und immer fair Winds nach Australien. Mit dem Taxi fuhren wir dann nach Flamenco-Island, suchten den Volvo Penta Shop auf, bestellten einige Items bei der freundlichen und hilfsbereiten Bürokraft Ana Cristina, bevor wir noch in 2 Shipchandler – Geschäfte gingen. Wegen des Dishumficadors fuhren wir noch ins Allbrock Shoppingcenter, hatten aber kein Glück, wir fanden nicht den geeigneten. Nach einem kleinen Essen fanden wir uns im Express Bus nach Colon wieder. Um 21 Uhr waren wir an Bord der Aleppo, die sich friedlich in den Wellen schaukelte. Alles war OK doch wir waren KO.

Colon –Town

29.4. – 03.05.

Mit der defekten Lichtmaschine waren wir schon zeitlich unterwegs nach Colon. Wir hatten auch die Schiffspapiere dabei und fuhren deshalb zum Hafenmeister um uns anzumelden. Das APM-Gebäude ist am anderen Ende von der Stadt und das Büro des Hafenmeisters liegt im 2.ten Stock. Die 3 anwesenden Damen waren sehr freundlich, ja sogar witzig und sagten uns, dass wir erst dann um die Zarpe kommen sollen, wenn wir weiter gehen. Den Weg hätten wir uns zwar sparen können, aber es ist immer besser genaues zu wissen. Wir schlenderten weiter bis wir ein Taxi herbei winken konnten, und dieser brachte uns zu einer Mechaniker-Werkstätte, die gleich hinter dem Rey Supermarket ihren Standort hat. Er sah sich die Lichtmaschine an und sagte uns, dass wir um 16 Uhr wieder kommen sollen. Das ging aber alles hurtig heute und was mich immer wieder wundert ist, dass wir mit unserem bisschen spanisch so gut verstanden werden. Einige Menschen sprechen hier englisch, allerdings nur soviel, wie wir spanisch können, aber wir kommen immer klar und jeder versteht den anderen, ha,ha. Kurt gibt die Hoffnung nicht auf, deshalb gehen wir wieder in den Supermarket und suchen Soda. Es gibt hier nur das Perrier und das kostet dementsprechend. Komischerweise gibt es Tonic oder andere Säfte mit Kohlensäure, aber kein Mineralwasser. Da mein armer, lieber Mann sowieso noch Antibiotika nimmt, darf er eh keine Mischung trinken. Ich bin überhaupt nicht schadenfroh, nicht wahr? Am Nachmittag fuhr Kurt dann alleine zum Mechaniker und dieser sagte, dass die Lichtmaschine derartig dahin ist und die Reparatur zu teuer käme. Er hat aber eine Neue. Da sie um vieles billiger ist als in Österreich überlegte Kurt nicht lange und will sie nehmen, aber er müsste sie einbauen kommen. Er versprach morgen am späten Nachmittag zu kommen, nur müsste Kurt ihn abholen. Das wird er auch tun.

30.04.: Ganz normaler Alltag auf der Aleppo. Wir versuchen über Skype zu telefonieren, aber es funktioniert nicht. Christian unser Patenkind hat heute Geburtstag, aber wir können ihn nicht erreichen, deshalb wünschen wir ihm auf diesem Wege alles Gute, Gesundheit, ein weiteres Lebensjahr mit viel Liebe und Glück. Vielleicht liest er unsere Zeilen. Nachhmittag fuhr Kurt wie vereinbart zur Werkstatt, um den Mann abzuholen, der uns die neue Lichtmaschine einbaut. Es war alles vorbereitet, aber Kurt kam alleine zurück, im Rucksack die neue und nun doch reparierte alte Lichtmaschine. Dem Mann war es zu unbequem mit an Bord zu kommen, deshalb baute Kurt die Neue alleine ein. Freudestrahlend nahm er beim Probelauf zu Kenntnis, dass diese einwandfrei arbeitet und die gewünschte Leistung bringt. Sonst verbringen wir die Zeit noch mit      dem Beobachten, wie sich manche Yachten fertig machen für die Kanaldurchfahrt. Die    Crews verzieren ihre Boote mit gut abgedeckten Autoreifen, die als Fender dienen. Kurt möchte gerne einmal als Linehander auf einer anderen Yacht  mit durch den Kanal gehen und da auf jedem Boot 4 gebraucht werden, hat er vielleicht noch eine Chance, dass er noch einmal angesprochen wird. Einmal mussten wir schon absagen, da es zu kurzfristig war. Also, nicht aufhören zu träumen.

01.05.: Weil heute Sonntag ist, wurde beim Frühstück kurzerhand beschlossen, dass wir heute nichts tun und dafür einen Ausflug machen zu den ersten 3 Gatun Locks vom Panama-Kanal.  Sie sind die längsten im Kanal mit einer Totallänge von mehr als einer Meile. Am Eingang steht eine elektrische Lokomotive aus erster Generation, die man bewundern kann. Vom Besucher-Pavillon, an dessen Wände historische Fotografien ausgestellt sind, hat man eine klare Sicht zu allen 6 Kammern der Schleuse. 2 Stunden beobachteten wir wie sich die Tore bei den Kammern schließen und mit Wasser füllten, damit die Schifffahrt von einer Seite zur anderen kommt. Wahnsinnig interessant. Unser Taxifahrer wartet bereits, wir wollen uns noch die Shelter Bay Marina anschauen, die im westlichen Teil von Colon Port ist. Leider ist uns diese Marina viel zu teuer und auch am Ende der Welt.

02.05.: Wollten heute in nach Panama-City fahren, denn Kurt möchte da zu einem Volvo Penta-Shop. Mit einer langen Ersatzteilliste machten wir uns auf dem Weg und  am bewachten Eingang erfahren wir, dass heute Feiertag ist. Na super, da haben die Geschäfte zu. Wir unterhielten uns noch mit dem Wachposten, der uns erklärte, dass normalerweise der 1.Mai auch hier “Tag der Arbeit“ ist, aber wenn dieser Feiertag auf einen Sonntag fällt, wird der nächste Tag als Feiertag angehängt. Das sollte es in Österreich auch geben, oder? Wir überlegen, ob wir  trotzdem in die Stadt fahren sollen oder nicht, aber wenn kein Geschäft offen hat, macht es keinen Sinn. Wir fahren mit dem Dhingy wieder zurück an Bord, als uns unterwegs ein Pärchen aufgeregt zuwinkte. Es sind dies  Paul und Winka von der SY-Sharona und suchen ganz dringend für den 4. Mai Linehander für die Kanaldurchfahrt. Kurtis Traum wurde wahr, er sagte sofort zu. Er ist jetzt  wieder gut gelaunt und Einkaufen in Panama-City können wir in 3 Tagen auch noch.

03.05.: Alles dreht sich nur mehr um die Kanaldurchfahrt, mein Kapitano ist total aufgeregt. Den genauen Abfahrtstermin für morgen bekommen wir heute Abend. Die Sharona wurde bereits mit den Reifen dekoriert und vorbereitet. Keine weiteren Kommentare.

Portobello – Colon Town

28.04.

Mein Kapitän möchte unbedingt weiter nach Colon, weil inzwischen einiges angefallen ist, was, wenn wir in Colon ankern können, viel leichter zu handhaben ist. Unsere Heimflug-Tickets sind bereits mit DHL unterwegs, Kurtis Brille sollte am Freitag fertig sein, die Lichtmaschine muss repariert werden und einige Ersatzteile  wären in Panama einzukaufen. Mir tat es – wie immer, wenn wir abfahren – sehr leid, denn die Bucht von Portobello ist sehr schön, ruhig und ringsherum  umgeben von grünen Hügeln. Den unglücklichen Vorfall vom ersten Abend haben wir schon vergessen und ich würde mir wünschen, das dies eine einmalige Situation war und den anderen Anlegern erspart bleibt. Da auch die Windance III gestern in die Bucht eingelaufen ist, möchten wir uns noch von ihnen verabschieden, aber da sie vielleicht noch schlafen, entschieden wir uns später anzurufen und hoben das Dinghy an Bord. Bald wurde es ernst und der Anker wurde gehoben. Das Wetter ist ok, es könnte nur etwas mehr Wind sein. Aus der Bucht fuhren wir gegen an, aber bei der ersten Kursänderung wurden die Segeln gesetzt. Leider bläst der Wind nicht stark genug, brachten es nur auf 3 Knoten, deshalb muss unser Johann an die Arbeit. Nach ca. 3 Stunden und 20 Meilen fahren wir in der Höhe von Isla Margarita durch die östliche Breakwater-Rinne, drosselten die Geschwindigkeit und ließen den Frachter, der zur gleichen Zeit einfahren wollte, vor uns vorbei ziehen. Dann fuhren wir in der gut betonten Rinne brav hinterher und ließen den Anker vor dem Nautic-Club in die Tiefe fallen. Wir hatten 3 Ankermanöver,: das erste weil wir glaubten zu nahe an der Fahrrinne zu sein und dann sahen wir einen Katamaran den Anker heben, wir wechselten an dessen Stelle. Der Ankergrund hält sehr gut, es gab keine Schwierigkeiten.  Nach ca. 2 Stunden kam ein Pilotboot und sprach 3 Skipper von – den vor uns liegenden – Yachten an, da sie auch zu nahe an der Fahrrinne liegen, sie müssen sich verlegen weil ein größeres Kreuzfahrtenschiff reinkommt, die am Cruise-Ship-Terminal Colon 2000 anlegt. Was muss auch der Wind alle direkt in die Richtung der Fahrrinne drehen? Der freundliche Pilot meinte wir wären gerade an der Grenze und dürften bleiben. Wir reagierten aber trotzdem sehr schnell, sehen wie eine andere Yacht ganz innen ablegt und dalli, dalli Anker auf und verlegen. Wir können das schon ausgezeichnet! 07 Colon Was tun mit den angebrochenen Nachmittag? Sehen wir uns einfach einmal um. Da es nur ca. 10 Gehminuten bis zum Einkaufszentrum Colon 2000 sind, machen wir uns auf den Weg. Für das Anlegen am Dinghysteg beim Nautic-Club werden $ 5.- eingehoben, Da wir aber niemanden sahen, bezahlten wir heute nichts. Im Boot-Club-Yard gibt es wahrscheinlich ein ausgezeichnetes Restaurant, denn es ist gut besucht. Das Taxi kostet in Colon-Town nur 1.- Dollar, mit Begleitperson 1,25$, egal wie weit man fährt. Wir fuhren ins Colon 2000, da gibt es einen großen Supermarket, daneben ein gutes Cafe und einige Geschäfte und Restaurants. Die Brille ist noch nicht fertig, aber wir sollen am Samstag wieder kommen. Dann nahmen wir in einem panamesischen Restaurant unser verspätetes Mittagessen ein, was aber nicht ganz unseren Geschmack entsprach. Nach einem guten Kaffee und einem kleinen Einkauf im Supermarket gingen wir zurück zum Club und auf die Aleppo.

Portobello

27.04.

Wahnsinnig schwül ist es heute, der Schweiß rinnt uns von der Stirne wie ein Gebirgsbach. Schon um 7 Uhr morgens hatten wir 29°, der Himmel ist bewölkt, aber es sieht nicht nach Regen aus. Also machen wir uns zeitlich auf den Weg zu den  Sehenswürdigkeiten, dieses mal machen wir aber beim Public Dinghy Dock fest. Die Menschen, die sich am und in der Nähe vom Steg bewegen, sind sehr freundlich und grüßen uns höflich. Keine Spur von Aggressivität! In den Straßen ist es etwas sauberer, vielleicht gibt es hier auch so etwas, wie Osterputz. Als wir die Straße entlang gingen, konnten wir noch die Spuren sehen, wo der Regen einen Berghang zum Rutschen brachte und mit riesigen Schlamm- und Steinmassen Häuser und Menschen vernichtete. Auf dem Weg zur San Felipe Kirche endeckten wir noch 2 weitere Supermarkets, vor dem Kirchplatz gibt es einige Restaurants und Verkaufsbuden, die allerlei Krimskrams anbieten.  In einer großen Betonhalle saßen  sogar Kunafrauen, die an ihren Molas stickten und auch anbieten. Wir bekamen Fernweh! Die Preise sind etwas billiger als auf den San Blas Inseln selbst. Oh, welch ein Glück, die Kirchentüre ist offen. Wir betreten die schlichte Kirche  aus dem 18.Jahrhundert “Iglesia de San Felipe”, die Heimat des Black Christ of Portobello ist, eine Holzstatue des Jesus von Nazareth, die ein Heiligtum ist und streng gehütet wird. 06b Wallfahrtskirche 06a Jesus in Schwarz Jeden 21.Oktober im Jahr pilgern Tausende von Gläubigen hierher

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

um an der bedeutendsten Prozession Panamas teilzunehmen. Sie legen sogar die letzten Meter ihrer Pilgerreise auf den Knien zurück! Wir gingen weiter durch den Torbogen vom 06c Fort San Jéronimo 06d Fort San Jéronimo

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Fort San Jéronimo und stellen fest, dass hier fleißig renoviert wird. Beim Kanonenfeld blicken wir durch die Öffnungen und sehen direkt in die Ankerbucht.

 06f Fort San Jéronimo
06e Fort San Jéronimo

 

 

 

 

 

 

 

 

 

06g Fort San Jéronimo Beim früheren Zollhaus ist ein interessantes Museum untergebracht und ein Video führt ein in die damalige Geschichte. Kolumbus hat diese Bucht am 2.11.1504 während seiner 4.ten Reise entdeckt und in den folgenden Jahrhunderten wurden von hier Tonnen von Gold, Silber und andere Erze, welche von der Pazific-Seite herüber transportiert wurden, nach Spanien bzw. Sevilla verschifft. Nun haben wir uns eine Erfrischung verdient und kehren In ein kleines Restaurant ein, wo wir Wasser trinken und weil das Menü so gut roch und gut aussah haben wir gleich Mittag gegessen. Als wir die Rechnung bekamen viel uns alles runter. Für Rindseintopf (Gulasch) mit Pommes und Salat und Getränke zahlen wir 5,-$ und das für 2 Personen. Unglaublich, dass war bis jetzt das billigste Essen. Gestärkt gingen wir anschließend in den Supermarket und kauften, weil wir nicht hungrig waren, nur Getränke ein. Wegen der Hitze waren wir froh, wieder an Bord gehen zu können, wo doch ein wenig ein Lüftchen durchzieht.

Isla Linton – Portobello

26.04.

Mit den Vorbereitungen zur Weiterreise waren wir schnell fertig und der Anker wurde gehoben. Wir machten noch eine Ehrenrunde, tauschten noch einige Worte mit Hans und Susanne von der Nautibaer aus und verabschieden uns bis zur nächsten Saison. Das Wetter ist schön, haben wenig Wind und daher auch keine hohen Wellen. Weiter draußen frischte der Wind etwas auf, sodass wir die Genua und die Gross setzen konnten, aber nur mit 3 Knoten dahin zu segeln war dem Kapitän zu wenig, deshalb musste Johann (unser Motor) doch ein wenig mithelfen. Nach ca. 10 Meilen hatten wir unser Ziel erreicht. Ein ganz neues Gefühl beim Einfahren in die Bucht kam zutage, denn wir konnten direkt – ohne auf vorgelagerte Riffe achten zu müssen – auf den Ankerplatz zusteuern. Die Umgebung ist sehr schön hier, die Bucht ist, im Gegensatz zum schmutzigen Ort, einmalig. 06 Bucht Portobelo Uns ist schon bei unserer Busdurchfahrt in Portobello von Linton nach Panama-City aufgefallen, dass hier haufenweise der Müll herum liegt. Schade, dass müsste nicht sein, denn es gibt hier einige Sehenswürdigkeiten und da wäre ein sauberer Ort viel ansprechbarer. Die meisten Häuser sind grau in grau, teilweise stehen viele als Ruinen da, der Vorplatz von der Kirche und der Hauptplatz ist betoniert, es gibt kein grün dazwischen und wirkt trostlos, überhaupt fehlt hierorts jede Struktur. Wir ließen uns aber nicht entmutigen und steuern mit unserem Schlauchboot zum zweiten Anlegeplatz, wo uns einer von 2 Jungs ansprach und uns mitteilte, dass er auf das Dinghy aufpassen wird und das kostet 1.- $. Na, bumm, das kam in einem Atemzug. Wir waren aber einverstanden und gingen um die Ecke, wo uns der zweite Junge das gleiche mitteilte. Wir sagten ihm, dass wir schon jemanden haben und er meinte, dass dies sowieso sein Freund ist. Wir schlendern durch die Gassen, guckten in den chinesischen Supermarket, erblickten die Reklametafel vom Piraten Jack und gingen den Wegweiser nach. Dieses Cafe-Restaurant liegt auf einer Anhöhe ca. 80 m von der Hauptstraße vis a vis  der Ambulance-Stelle. Im letzten Drittel der Gasse roch es intensiv nach Dettol ((Desinfektionsmittel). Wir waren beim Seglertreff angekommen und klettern die Stufen hoch, die zum Lokal führten. Es ist gut besucht, es gibt tolle Musik, viele internationale Segler sitzen an der Theke, schlürfen an ihrem Sundowner  und einige sind emsig dabei auf ihren Computern Daten herunter zu laden, denn hier gibt es freien Zugang zum Internet. Wir schlürften auch an unseren Drinks, kamen mit einigen Leuten zu sprechen, gingen aber – als es dunkel wurde – zurück zum Dinghydock. Der Steg war inzwischen voll mit Jungs und alle haben auf unser Dhingy aufgepasst und alle wollten einen Dollar. Kurt sagte nur einer bekommt was und der Junge der bereits unsere Leine losmachte, ließ diese wütend fallen und versteckte sich hinter dem Gebüsch. Unser Junge war nicht hier, deshalb gaben wir auch keinen Dollar her. Als wir losfuhren fiel etwas knapp neben mir ins Wasser. Ich wusste sofort, dass die uns mit Steinen bewerfen. Es kamen noch 3 Geschosse, die uns aber nicht trafen. Das ist jedenfalls keine nette Begrüßung und wir bedauern sehr, nicht mehr im Kuna Yala Land zu sein.

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20. April 2024, 09:09
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