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Isla Sur / Aves de Barlovento

14.12.2010

Diese Bucht ist so ein Traum, dass wir gerne noch bleiben. Es ist ja die letzte Gelegenheit – bevor wir in die Zivilisation eintauchen – seine Seele so richtig baumeln zu lassen. Am heutigen Tag hatten wir herrliches Wetter bei fast wolkenfreiem Himmel und einer leichten Brise Wind. Das Wasser leuchtet in verschiedenen Blau- und Grüntönen, die Riffe sind von weitem klar zu erkennen und der wunderschöne Mangrovenwald mit den vielen Rotfußtöpeln gibt die vielen verschiedenen Geräusche der nistenden Vögel wider. 051 Ilsa Sur

Die ganze Bucht ist umhüllt von einer einzigartigen Klangwolke. Leider kann Kurt nicht immer den Tönen lauschen, denn wie Bobby Schenk schon einmal sagte, bedeudet Segeln: sein Boot an den schönsten Revieren der Welt zu reparieren und das ist auch so. Zwar hatten wir keine größeren Reparaturen, aber das Bimini musste wieder einmal mit Imprägnierung eingesprüht werden, weiters musste das Gehäuse der Autopilotenbedienung neu verklebt und abgedicht werden (es hat begonnen s
ich aufzulösen), bei der Badeleiter hatte sich auf einigen Stellen Rost angesetzt, oberhalb des Wasserpasses haben sich ein paar Algen angesetzt, diese wurden ebenso entfernt. Aber was solls, wir haben hier keinen Termin, keine Verpflichtungen und keine Kaufhäuser, leben in der Natur, sind den ganzen Tag ohne Bekleidung und genießen dies in vollen Zügen.049 Ilsa Sur

Cayo de Aqua – Isla Sur/Aves de Barlovento

13.12.2010

Um 06:00Uhr morgens hatten wir herrlichen Sonnenschein, aber als wir den Anker um 07:00Uhr aus der Tiefe heben wollten war es nur mehr schwarz vor uns. Wir wollen warten bis die Front durch ist, die sehr stationär war und so dauerte es noch 1 Std. bis es so halbwegs ging. Wir suchten uns schön langsam mit dem neuen Track durch das Riff, Karin am Bug und Renate kontrollierte den Track am Computer. Alles ging gut. Somit konnten wir Kurs nach AVES de BARLOVENTO nehmen. Nach einer weiteren Stunde war der Himmel fast wolkenlos, jedoch hatten wir nur 8-10kn Wind von 120°, was für unsere Aleppo zu wenig ist, um so richtig zu segeln. Unser Johann (Motor) musste für die 33 SM wieder mal arbeiten, den unser Ziel mussten wir bei gutem Licht erreichen. Die Fahrt war etwas rollig, da wir Kreuzsee mit 1,2m Wellen hatten. Kurt meinte, es wäre wieder einmal Zeit die Angel aus zu werfen. 2 Stunden lang rührte sich nichts, aber plötzlich wurden wir vom surrenden Geräusch der ziehenden Angelleine beim Lesen gestört.046b Überf. Aves Da hat doch tatsächlich ein Fisch angebissen und zwar im letzten Moment, denn unser Ziel war schon in Reichweite. Kurt kurbelte vorsichtig die Leine ein, denn die Fahrt wollten wir nicht unterbrechen. Es war ein kleiner Barracuda, aber groß genug für uns drei und es war Kurts erster Barracuda. Schnell wurde er ausgenommen und geputzt 046c Überf. Aves Baracuda

 

 

 

 

 

 

 

 

 

und in den Kühlschrank verfrachtet, denn wir fuhren schon an der Südküste der Insel entlang. 047 Aves Barlovento Bei der Einfahrt zum Ankerplatz auf Isla Sur hatten wir sehr gutes Licht und wir konnten die Untiefen schön erkennen. Zwar waren die Durchfahrten zwischen den Korallenriffen teilweise sehr schmal, aber es machte keine Probleme. 048 Ilsa Sur

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die elektronischen Seekarten waren wieder daneben. Aber wir sind wieder eingetaucht in eine fantastische Umgebung mit vielen großen Mangrovenbäumen und wurden von fröhlichem Vogelgesang empfangen. Der Anker fiel ca. 3.5 m ins türkisfarbene Wasser, während die vielen Vögeln aufgeregt hin- und herflogen und aufpassen musste, dass man nicht angekleckert wird. Wahnsinn, die Bucht ist ein Traum. 050 Ilsa Sur Zwar gibt es hier keinen weißen Sandstrand, dafür aber einen hohen Mangrovenwald mit tausenden von Vögeln, die im englischen als Boobies, Herons and other Seabirds bezeichnet wurden. Nachdem wir uns vom Anblick endlich losreisen konnten, sprangen wir ins kühle Nass und nach einem ausgiebigen Bad und einem Manöverschluck wurde der Fisch in die Pfanne getan. Ich sage euch einfach ein Traum, das Fleisch schmeckte vorzüglich, hatte wenig Gräten und war sehr saftig und ausreichend für uns drei. Nach dem guten Essen brauchten wir eine kurze Ruhepause, dann wurde das Dinghy zu Wasser gelassen und wir machten eine Expeditionstour und beobachteten die vielen, schwarzen, weißen und gefleckten Vögeln. 052 Ilsa Sur Die Booby haben außerdem rote Schwimmhäute, die eher die einer Ente gleichen. Weil wir befürchteten, dass auf Grund der vielen Vögeln hier auch viele Gelsen gibt wollten wir unsere Netzburg frühzeitig aufstellen. Gott sei Dank die Befürchtung traf überhaupt nicht ein. So genossen wir die Natur pur, den Sundowner, das fröhliche Treiben der Vögel und beschlossen hier sicher noch eine Tag zu bleiben.

Cayo de Aqua

12.12.2010

Die Nachtruhe wurde nicht von Moskitos, sondern von zwei Regenschauern unterbrochen, was zur Folge hatte die Luken zu schließen und somit wurde es wärmer im Boot. Ich würde sagen es war gerade an der Grenze des erträglichen. Notfalls konnte man von der Koje in den Salon ausweichen, weil es hier etwas kühler ist, da der Abgang offen stand. Es ist zwar unglaublich, aber man braucht hier wirklich nicht abzuschliessen, wir fühlen uns in Abrahams Schoss. Während des Tages zog ein Squal nach dem anderem durch. Christophs DL2LC hat uns in der Früh 93% Bewölkung für den Vormittag u. 50% für den Nachmittag vorausgesagt und so war es auch. Meine Grip-Files haben nur schwache Bewölkung gezeigt, aber so ist es schon mal mit den Metrolügen.
Wir hatten eine Anfrage, warum wir keine Bilder mehr in unsere Berichte stellen. Wir bitten alle um etwas Geduld, diese werden sobald wir wieder eine Internetverbindung haben nach gereicht. Die letzte hatten wir auf Gran Roques im Internet-Cafe und die nächste haben wir wieder in Bonaire und da müssen wir erst mal hinkommen, was noch ein paar Tage dauert. Die geschriebenen Berichte werden zur Zeit über Kurzwellenfunk an unsere Homepage gesendet und per Funk können nur Texte überliefert werden, da Bilder in der Grösse von 23KB jede Menge Zeit für die Übertragung benötigen.
Zum Sunset hatten wir uns frühzeitig hinter dem Moskitonetz verkrochen. Kurtis neuer Konstruktion, mehr Platz auf der Blicht zu haben war genial, 046a Cayo de Aqua wir genossen unseren Sundowner bei einem schönen Sonnenuntergang und freuten uns an die ausgesperrten Blutsaugern, die in Schwärmen ankamen und am Netz lauerten. Wir waren so dicht, dass wir keinen Insektenspray mehr brauchten. Renate war sehr, sehr happy u. konnte ihre Freude nicht verbergen. Ute kam auch kurz vorbei und brachte uns ihren Track auf USB-Stick, damit wir morgen ohne Probleme rauskommen. Am Abend gab es dann eine richtige Buschenschank Jause inclusive Käferbohnen mit Kernöl und geselchtes Moasterbratl,(Übersetzung für die Weizer: Mullbratl, für Deutsche u. andere: Geräuchertes Schweinsfilet), geselchte Hirschwurst, Kren, harte Eier und Karins selbst gemachtes Schwarzbrot usw. gefolgt von einer guten weißen u. roten Mischung. Prost!!! (Kurtis Herz schlug Burtzelbäume)

Dos Mosquises – Cayo de Agua

11.12.2012

Die Nacht war Gelsenfei, nur vereinzelt saßen sie am Netz. Das Wetter war heute Vormittag etwas durchwachsen, es gab immer wieder kleinere Regenschauer bzw. Squals und dazwischen Sonnenschein. Um 11:30 Uhr fuhren wir nochmals zu der Schildkrötenstation.039 Dos Mosquises Eine Aufsichtsperson wollte von uns je 10.- BsF, aber wir hatten keine mehr. Trotzdem führte er uns zur Station, damit wir Bilder machen können, das war wohl eine sehr großzügige Geste. Heute konnten wir sogar die kleinsten Schildkröten (5 Tage alt) von der Nähe betrachten. 040 DM Schildkröten

 

 

 

 

 

 

 

 

 

041 DM Schildkröten 038 Dos Mosquises 042 DM Schildkröten Aufsicht

Er fragte uns ob wir noch einen Inselrundgang machen wollten, aber dankend lehnten wir ab, denn nur 10 Schritte von der Station entfernt überfallen einem die Moskitos. Er beobachtete uns wie wir uns kratzten und sagte, wir müssten uns mit Frittieröl einschmieren, so wie er, er hatte nämlich keine einzige Pustel. Zurück auf der Aleppo genossen wir Karin´s gutes Gulasch und ein Bier. Nach einem weiteren Squal hoben wir den Anker und motorten auf die letzte Insel des Naturparks von Los Roques – Cayo de Augua zu. Die Einfahrt schien nach der Seekarte relativ einfach zu sein und bis jetzt haben meine Navionics auch gut gepasst, als es plötzlich einen Schlag gab und schon hatten wir einen Korallenstock gerammt. So was blödes, Karin ging erschrocken nach vorne, um mir den Weg zu weisen, aber wir kamen immer mehr in Küstennähe. Also steuerte ich wieder zurück um da raus zu kommen. 2 Segelyachten lagen in der Lagune vor Anker und eines davon hat unsere Einfahrt beobachtet und gesehen, dass wir nach dem richtigen Weg suchen. Bald darauf kamen 2 Personen mit dem Dinghy angefahren, um uns den Weg zu zeigen. Welch eine Überraschung, es war Ute und Allan, die wir das letzte mal 2009 in Salvador getroffen haben. Wir ließen unseren Anker in ihrer Nähe auf Grund fallen und Ute besuchte uns gleich darauf mit einem großen Hallo. 045 Cayo de Aqua Ute Unsere Rettung und das freudige Wiedersehen wurde mit einigen Gintonic’s gefeiert. Es gab natürlich viel zu erzählen.
Inzwischen hatte die Dämmerung eingesetzt, wir wollten schon vorsorgen wegen der Quälgeister, aber Ute meinte hier wäre es nicht so arg. Unbekümmert tratschten wir weiter, auf einmal fing das Kratzen an, wir waren genau in der Einflugschneise dieser Biester. Kurt ging sofort mit dem Spray die Kojen durch, Renate und ich kümmerten uns um das Moskitonetz, Ute flüchtete zu ihrem Boot. Wir waren zwar bald in Sicherheit, haben aber wieder einiges abbekommen. Nun setzte das große Fluchen ein und um unsere Gemüter wieder heiter zu stimmen, schauten wir uns Sommerkabarett mit Thomas Stipsits an. Dann wünschten wir uns eine mückenfreie gute Nacht.

Isla Carenero – Dos Mosquieses

10.12.2010

Konnten zwar gut schlafen, weil wir die Plagegeister ausgesperrt haben, aber einige hartnäckige Biester wollten uns auch nach dem Sonnenaufgang nicht verlassen. Immer wieder ziehen kleine Regenwolken durch, deshalb hatten wir erneut mit den Quälgeistern zu kämpfen. So entschlossen wir uns den wunderschönen Ankerplatz zu verlassen. Wir ziehen weiter, in der Hoffnung das es auf Dos Mosquieses besser ist. Wir motoren,  das hat folgenden Grund: die Batterien werden aufgeladen und gleichzeitig können wir unseren Wassermacher in Betrieb setzen, außerdem sind die Distanzen zwischen den Inseln sehr gering. In letzter Zeit haben wir aber ein Problem mit der Lichtmaschine. Bei normaler Marschfahrt schaltet der Lichtmaschinenregler ab und bei niedrigeren Touren läuft er. Kurt wird mal prüfen, ob da irgendwo eine Korrosion vorhanden ist. Die Insel musste südlich umfahren werden, es sah sehr idyllisch aus, man konnte Häuser und Palmen sehen.033 Dos Mosquises Die Einfahrt in die Lagune war allerdings sehr trickreich, da der schmale Channel beidseitig von Korallenstöcken umgeben ist. Man musste genau schauen, die Tiefe der Einfahrt war aber sehr konstant mit 3 m, Karin am Bug hat mir sehr geholfen. Wir hatten auch gutes Licht von der Mittagssonne, somit waren die Korallen gut zu sehen. Am Ankerplatz war nur ein Segler mit kanadischer Flagge, der zu unserem Nachbar wurde. Es ist ein wenig rollig hier, aber die Umgebung ist wunderschön und wir werden nach dem Mittagessen sicher gleich an Land gehen. Es wurde ein bisschen später, als wir los starteten war es bereits 16:00 Uhr.

036 Dos Mosquises

 

Bei einem Haus vor der Schildkrötenstation sahen wir zwar 2 Mann, aber die nahmen von uns keine Notiz. Wir gingen weiter und konnten beim Eingang die Öffnungszeiten (11:00 -16:30), die auf einer kleinen Tafel geschrieben war, entnehmen. Also waren wir bereits zu spät dran. Na, dann eben morgen. Trotzdem konnten wir in die Wannen sehen, wo die Schildkröten aufwuchsen.

035 Dos Mosquises

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Kurt wollte unbedingt noch etwas erleben so schön grün ist. Wir kamen aber nicht weit, denn plötzlich hatten wir jeder so an die 20 Moskitos auf den Beinen, Armen, Ohren u.s.w. Wir konnten uns kaum wehren und flüchteten von dieser Stelle. Nix wie rein ins Dinghy und weg von hier. Ein auf einer Holzstiege sitzender Mann sagte noch: "Muchos Moskitos" Na toll, wir hätten das nicht selbst bemerkt! Kaum an Bord angekommen, so schnell konnte keiner gucken, wie wir ins Wasser sprangen um unsere Einstiche abzukühlen. Am Abend saßen wie die Affen hinter dem Moskitonetz und kratzten uns die roten Pusteln.

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25. April 2024, 12:24
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